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Wenn man von den alten Sachen nicht lassen kann

In Bad Cannstatt schlägt nicht nur das Herz des VfB. Der älteste Stadtbezirk Stuttgarts ist auch wegen des „Cannstatter Wasen“ und der Wilhelma bekannt.

In der Altstadt kann man dem Trubel entfliehen. In den engen, mit hohen Bäumen gesäumten Gassen finden sich kleine Wein­stuben, bunte Cocktailbars und gemütliche Res­tau­rants. Beim Jakobsbrunnen, einst eine Pfer­de­tränke, hat sich in der Spreuergasse ein Secondhand-Plattenladen niedergelassen.

Stuttgart-Bad Cannstatt

71.500 Ein­wohner*innen.

Bevor man seine Schallplatte in dem Stadtbezirk kauft, kann man sich im Botanisch-Zoologischen Garten Wilhelma vergnügen. Aufs Volksfest muss man noch warten: Der Wasen startet am 27. September.

Gegründet wurde er aus einer Laune heraus von drei Rentnern. Der eine war Stadtplaner, der andere Schreiner, der dritte Plattenhändler, der nun das Fachwissen einbringt. Ein Mikrokosmos für die Welt der Musik. Zwei ältere Damen tanzen zu Nirvana, laut ist der Grunge-Rock im Laden zu hören, dann werden sie in der Techno-Kiste fündig. Am Tresen gibt es Fragen zu ungewöhnlichen Platten, die sachkundig beantwortet werden. Klassik läuft hier nicht, die Beatles gehen immer. Eine Frau bietet 1.00 LPs ihres verstorbenen Mannes an. „Wir kommen vorbei“, versichert einer der Betreiber hellhörig. Vinyl liegt ja im Trend. Und man versteht sich mitten in Bad Cannstatt als Bollwerk gegen den Versandhandel. Jörg Palitzsch

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