taz🐾lage:
Waschzettel für Waschbären
„Die wichtigste Frage“ stellte vor ein paar Tagen im taz-internen Mail-Verteiler die Kollegin A. M.: „Wie geht’s dem Waschbären?“ Am Mittwoch nämlich war ein solches Tier auf dem taz-Dach gesichtet worden. Ein Foto zeigte ihn, wie er sich in eine Ecke drückte und mit nach Sympathie heischenden Knopfaugen in die Kamera blickte. Später wurde er beobachtet, wie er versuchte, an den Wandpaneelen hochzuklettern. Dann aber zog er seinen Kopf ein und schlüpfte einfach unter dem Paneel hindurch. Weg war er.
„Wer einen Waschbären auf dem Dachboden hat, hat auch den Schaden“, schreibt der Berliner Senat zur Frage „Waschbär – was tun?“. Zunächst einmal: Waschbärjungen darf man nicht mit nach Hause nehmen! Sonst droht eine Strafe von 50.000 Euro. Einen Waschbär zu töten, kostet nur 10.000 Euro, füttern 5.000. Und was kann man laut Senat nun also „tun“? Nichts.
Nachfrage beim taz-Hausmeister. Der erklärt: Zumindest bis Ende September tut auch er nichts. Bis dahin haben Waschbären Schonzeit. Das dient dem Schutz von – möglichen – Jungtieren, die in der Zeit noch die Aufmerksamkeit der Eltern brauchen. Der Hausmeister glaubt, der Waschbär könnte auf dem Dach das Nest eines Marderpärchens gefunden haben, das im vergangenen Jahr dort lebte. Das wurde mit Geruchsstoffen vertrieben. Falls der Waschbär im Oktober noch da ist, könnte man es damit auch bei ihm versuchen. Johanna Treblin
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