Kinder fragen, die taz antwortet: Wie finden Bienen ihr Essen…

…obwohl sie keine Nase haben? Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Diese kommt von Paul, 6 Jahre alt.

Eine Biene sitzt auf einer gelben Blüte und sammelt Pollen ein

Diese Biene hat ihr Essen gefunden Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Bienen ernähren sich vor allem von Nektar und Pollen, die sie in den Blüten von Bäumen, Blumen und anderen Pflanzen finden. Die Farben und der Duft der Blüten locken die Insekten an. Wenn eine Biene losfliegt, kann sie dank ihrer Augen und ihres Geruchssinns beispielsweise ein Gänseblümchen, das auf einer Wiese wächst, finden.

Anders als wir Menschen haben Bienen keine Nasen, sondern zwei Fühler, mit denen sie riechen. Diese Fühler sehen aus wie Antennen, die oben auf dem Kopf des Insekts sitzen. Außerdem haben Bienen fünf Augen – drei Punktaugen auf der Stirn und zwei große Facettenaugen, die aus mehreren einzelnen Augen zusammengesetzt sind.

Fliegt eine Honigbiene nun über die Wiese, riecht sie mit ihren beweglichen Fühlern, wo das Gänseblümchen steht. Mit ihren Augen erkennt sie Muster und Farben auf den Blüten, die wir mit unserem menschlichen Auge nicht bemerken. So sehen die Blütenblätter des Gänseblümchens für die Biene nicht wie für uns nur weiß aus, sondern blau-grün. Diese Farbe heißt Bienenweiß.

Honigbienen leben in großen Gemeinschaften zusammen, die Bienenstaat heißen. Die Aufgaben im Bienenvolk sind klar verteilt. Die Arbeiterinnen sind dafür zuständig, Nahrung zu sammeln. Hat eine Arbeiterin bei einem ihrer Ausflüge eine Wiese oder einen Baum gefunden, an dem es viele Pollen und Nektar gibt, fliegt sie schnell in ihren Bienenstock zurück, um ihren Kolleginnen davon zu berichten. Dafür wackelt sie eifrig mit ihrem Hinterteil und zeigt ihnen so, in welcher Richtung sie die Blüten gefunden hat. Dieses hilfreiche Popowackeln nennt man den „Schwänzeltanz“.

Neben den Honigbienen gibt es in Deutschland noch über 500 Wildbienenarten. Anders als die Honigbienen leben sie meist nicht in Staaten, sondern bauen allein ihre Nester. Auch die Wildbienen finden Nektar und Pollen mithilfe ihrer Fühler und Augen.

Viele Wildbienen sind außerdem auf ganz bestimmte Pflanzen spezialisiert. Wie die Glockenblumen-Scherenbiene. Sie ernährt sich ausschließlich von den Pollen der Glockenblumen. Da wir Menschen immer größere Felder bewirtschaften, auf denen nur eine einzige Pflanzenart wächst, machen wir es den Wildbienen immer schwerer, ihre spezielle Futterquelle zu finden. Auch die Straßen und Wohngebiete, die wir bauen, sorgen dafür, dass die Wildbienen weniger Lebensraum zum Nisten und Fressen haben.

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