meinungsstark
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Der Bekleidungsstil von Volksvertretern

Die Grenzen des Tragbaren“,

wochentaz vom 24. – 30. 8. 24

Da fühlt sich der gelernte Herrenschneider und Ausstatter natürlich gefordert. Nur die, nebenbei fachlich richtigen Anmerkungen, sind kein Alleinstellungsmerkmal des Bekleidungsstils der AfD. Wenn die Volksvertreter zum Rednerpult schreiten, ist das für mich immer auch ein Defilee von Modesünden.

Man fragt sich wirklich, haben die alle, trotz ihrer fürstlichen Apanage, keinen Ausstatter. Das Parlament ist eine Versammlung zu kurzer Sakkos, zu langer Ärmel und zu kurzer Röcke, um von Hosenlängen und über dem Gesäß klaffenden Schlitzen und falschen Größen mal zu schweigen. Hatte der große starke Mann aus Oggersheim früher noch jeweils zwei Anzüge im gleichen Dessin, einen für vor und einen für nach dem Wolfgangsee, ist solch Feinsinn inzwischen aus der Mode gekommen. Unsere Volksvertreter sind heuer fraktionsübergreifend einfach nur schlecht angezogen. Ausnahmen gibt es, sie sind aber selten.

Klaus-Joachim Heuser, Gütersloh

Tragischer Vorfall

„Wer AfD wählt, wählt gegen uns“,

taz vom 18. 8. 24

Gegen die Unterstellung, man habe 12 Menschen mit Behinderung bei der Flutkatastrophe im Ahrtal trotz Vorwarnung einfach absaufen lassen, muss ich mich verwahren. Die Einrichtung der Lebenshilfe war nachts nur mit einem Wachhabenden besetzt, eine zweite Stelle hierfür seit Langem beantragt, doch immer wieder abgelehnt.

Eine Vorwarnung vom Oberlauf der Ahr ist in Sinzig am Unterlauf nicht eingegangen, da die Telekommunikation am Oberlauf zusammengebrochen war. Die Wache konnte es in der verfügbaren Zeit nur schaffen, eine behinderte Person zu retten, das Wasser stieg so schnell, dass weitere Rettungsversuche nicht mehr möglich waren und leider 12 Personen ertranken. Als Negativbeispiel für Ableismus ist dieser tragische Vorfall denkbar ungeeignet. Sven-Erich Czernik, Sinzig