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herzensortZarte Füßchen, weicher Bauch

Am Teich im Berliner Volkspark Hasenheide gibt es Menschen, die sehr glücklich sind, zum Beispiel: ich.

Wir stehen wie Statuen auf dem Holzsteg, der über das Wasser führt, in unseren ausgestreckten Händen liegen Nüsse oder Sonnenblumenkerne. Die Meisen picken daraus, sie halten sich mit ihren zarten Füßchen an den Fingern fest, einige bleiben eine Weile, haben keine Angst. Manchmal darf man dabei die weichen Federn ihres Bauches spüren.

Wir kennen uns vom Sehen, wir glücklichen Menschen am Teich, und halten uns zurück, wenn jemand bereits die Aufmerksamkeit der Tiere hat. Oft kommen auch die Eichhörnchen hinzu mit ihren rasenden Herzen, und am Ufer sind die Enten, die Blässhühner und Schwäne. Auch die Schwanenfreunde strahlen. „Wie süß!“, sagen sie. „Jedes Jahr wieder.“ Sie meinen die Schwanenbabys, die zwischen ihren Eltern sitzen und dösen.

Im Sommer ist am Teich in der Hasenheide alles dunkelgrün, dicht und schläfrig, als wäre man in einem Sumpf im Regenwald. Ich fühle mich dort wie in einem Disney-Film, in dem ich die Hauptrolle spiele. Luciana Ferrando

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