: Uli auf der Wutpalme
Ulmer verlieren Welttitel und schäumen
Wut, Wut, Wut herrscht in Ulm und um Ulm herum. Denn die baden-württembergische Ansiedlung am Rande der bekannten Welt besitzt bald nicht mehr den ihr eigenen, einzigen bekannten Spitzenrang unter den internationalen Sehenswürdigkeiten: „Höchster Kirchturm der Welt verliert Titel“, meldete die christliche Nachrichtenagentur epd am Dienstag. Der höchste Kirchturm der Welt gehört bislang zum 162 Meter hohen Ulmer Münster – nicht mehr lange, wird doch der Turm der Kirche Sagrada Familia in Barcelona künftig über 172 Meter messen. Angeblich sieht die Kirchengemeinde die Niederlage im architektonischen Wettstreit „sehr entspannt“, wie der evangelische Dekan Torsten Krannich gegenüber epd behauptete. Doch im Untergrund kocht es. Die Organisation Gebürtiger Ulmer (OGU) droht mit „äußersten Maßnahmen“, wie es aus gewöhnlich gut unterrichteten Ulmer Wutkreisen heißt. So haben sich heimlich Claudia Roth, Uli Hoeneß und Christoph Wackernagel getroffen, um eine Widerstandsgruppe zu gründen. Ziel ist es, das Ulmer Münster um mindestens 20 Meter zu erhöhen. „Und wenn ich persönlich da raufkrabbeln muss“, wird Uli Hoeneß zitiert. Der Ur-Ulmer ist ja bekanntlich schnell mal oben auf der Wutpalme. Hauptsache, Ulm bleibt Spitze.
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