„Innenstadt neu sortieren“

Die Buslinie 6 wird verlegt – nicht zum letzten Mal

■ 33, ist Busverkehrsplaner beim Hamburger Verkehrsverbund. Er hat Stadtplanung und Raumplanung studiert.

taz: Herr Seifert, wie kommt es, dass Sie die Linie 6 umplanen müssen?

Hagen Seifert: Bisher endeten Busse am Rödingsmarkt und warteten dann in der Nähe am Großen Burstah. Diese Abstellfläche verschwindet nun. Im Bereich um den Mönkedamm und Großen Burstah gab es keine verfügbaren Flächen mehr. Nun gibt es einen Abstellplatz in der Willy-Brandt-Straße. Die Endhaltestelle wird die Brandstwiete.

Ist die Verlegung der Linie dauerhaft?

Wir können am Rödingsmarkt keine Busse der Linie 6 mehr enden und am Großen Burstah beginnen lassen. Aber das heißt nicht, dass dort überhaupt keine Busse mehr fahren können. Sämtliche übrigen Linien werden weiterhin den Rödingsmarkt bedienen.

Wie sehr bestimmen solche Platzfragen die Linienführung?

Wenn man eine vernünftige Erschließung mit öffentlichen Verkehrsmitteln haben will, dann muss man auch entsprechend Infrastrukturen dafür einplanen. Nachträglich so etwas zu ändern, führt zu Problemen.

Aber es gibt späte Änderungen.

Wir haben in der Innenstadt das Problem, dass die Flächen knapp sind und es um jede freie Fläche Wettbewerb gibt. Dann müssen die Planer abwägen. Es kann dann schon mal vorkommen, dass sich am Busnetz etwas ändert, wie im vorliegenden Fall.

Wie oft kommt es vor, dass ein Endpunkt verlegt wird?

Das ist relativ selten. Aber bei dieser Linie steht dahinter auch eine grundsätzliche Sache: Die gesamte Bedienung in Richtung Hafencity ist ein Provisorium bis zur Eröffnung der U-Bahn-Linie U4. Anschließend wird man in der Innenstadt neu sortieren müssen. INTERVIEW: DKU

Die Busse der Metrobuslinie 6, die bisher am Rödingsmarkt endeten, fahren ab heute zur Brandstwiete