SCHNEISE DER VERWÜSTUNG: VORBILDLICH GEZOGEN

Normalerweise berichten wir an dieser Stelle häufig von Rentnern und Senioren, die sich bei den ersten lauen Frühlingslüftchen aus ihren Behausungen wühlen, ihre Automobile aus den Garagen holen und sich an ihr finsteres Werk begeben, mit den blechernen Gefährten die weltberühmte Schneise der Verwüstung durch Stadt und Land und Wald und Flur zu ziehen. Im vorliegenden Fall war allerdings kein Rentner der Schneisenzieher, sondern ein schwer angetüterter 27-jähriger Autofahrer, der bei seiner Fahrt durch das niedersächsische Cloppenburg am Sonntag kein Hindernis ausgelassen hat. Zunächst krachte er zum Auftakt und zum Warmwerden gegen eine Straßenlaterne. Weil das so schön war, mähte er schnell noch ein Straßenschild um. Jetzt richtig in Schwung geraten, donnerte er gleich in mehrere Zäune, um zum krönenden Abschluss mit Getöse in einem parkenden Pkw zu landen. Wir Schneisenexperten von der Wahrheit können dazu nur sagen: Das war wahrlich eine vorbildlich gezogene Schneise der Verwüstung und Lehrstoff für Generationen künftiger Schneisenzieher.