Stromausfall in Ecuador: Keine Ampel, keine U-Bahn, Chaos

Eine Störung im Netz führte zu landesweitem Stromausfall in Ecuador. Ursache war laut dem zuständigen Minister mangelnde Investitionen ins Stromnetz.

Platz mit wenig Menschen

Das ganze Land war vom Stromausfall betroffen Foto: Dolores Ochoa/ap

QUITO afp | In Ecuador ist es am Mittwoch zu einem mindestens einstündigen „landesweiten“ Stromausfall gekommen. „Es gibt einen Störungsfall im Netz, der zu einer Reihe von Abschaltungen geführt hat, daher gibt es im ganzen Land keinen Strom“, erklärte Infrastrukturminister Roberto Luque im Onlinedienst X. Am Mittwochabend (Ortszeit) teilte Luque dann mit, 95 Prozent der Energieversorgung seien wiederhergestellt.

Die konkrete Ursache für den landesweiten Stromausfall war laut Luque „ein Ausfall der Übertragungsleitung Milagro Zhoray“. Jahrelang sei „zu wenig in diese Stromsysteme und -netze investiert“ worden „und jetzt bekommen wir die Folgen zu spüren“, erklärte der Minister, dessen Regierung sei November im Amt ist.

Der Stromausfall traf die Ecuadorianer um 15.17 Uhr (22.17 Uhr MESZ) ohne Vorwarnung, insbesondere die Bewohner der Hauptstadt Quito und die Nutzer der dortigen U-Bahn. Tausende Fahrgäste mussten teilweise über die Gleise evakuiert werden. Die Internetversorgung war zeitweise unterbrochen, das Mobilfunknetz gestört.

An Straßenkreuzungen brach nach Ausfall der Ampelanlagen Chaos aus, städtische Mitarbeiter versuchten den Verkehr zu regeln. In der Hafenstadt Guayaquil blieben zahlreiche Menschen in großen Büro- und Wohngebäuden in Fahrstühlen stecken, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Nach einer Stunde kehrte der Strom in Quito allmählich von einem Stadtteil zum anderen zurück. Im April war es in Ecuador zu geplanten Stromausfällen von bis zu 13 Stunden gekommen, die laut Behörden auf eine lang anhaltende Dürre, Wasserreservoirs am Minimum und eine veraltete Infrastruktur zurückzuführen waren. Die Stromausfälle hörten im Mai mit der Rückkehr der Regenfälle auf.

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