Die Wochenvorschau von Susanne Memarnia
: Es gibt viel zu tun, fahren wir los!

Es ist ein Herzensanliegen der SPD, aber manche meinen, man könnte das Geld sinnvoller ausgeben: Am heutigen Montag startet das 29-Euro-Ticket mit rund 150.000 Abonnenten. Der kleine Bruder des Deutschland-Tickets hat weitere Haken: Anders als Letzterer kann er nicht monatlich gekündigt, sondern muss für ein ganzes Jahr gekauft werden. Und er reicht nur für die Tarifzonen A und B.

Nach Potsdam kommt man damit schon mal nicht. Etwa um ab Dienstag (bis Sonntag) zum Literaturfestival LIT:­pots­dam 2024 kutschiert zu werden. Die 12. Ausgabe des Festivals mit dem Motto „Vorwärts zur Natur“ widmet sich schwerpunktmäßig dem Literatur-Trend Nature Writing. Zur Eröffnung lesen und erzählen zwei der profiliertesten Autorinnen dieser Gattung, Helen Macdonald („H wie Habicht“) und Judith Schalansky, Autorin des „Atlas der abgelegenen Inseln“ sowie Herausgeberin der Reihe „Naturkunden“ (Eröffnung 19 Uhr, Neues Palais, alle Infos: litpotsdam.de).

Am besten mit Bus oder Fahrrad geht es am Mittwoch zum Kinderladen-Aktionstag „Wir sitzen auf der Straße“. In Kreuzberg protestieren die guten alten West-Berliner Originale gegen ihre Verdrängung, der Ausverkauf der Stadt macht auch vor ihnen nicht halt. Um 10 Uhr gibt es ein Politisches Pressegespräch im Kinderladen Cuvrybande (Cuvrystr. 21), danach einen Spaziergang zu einem Spielplatz in der Nähe des Görlitzer Parks und den Kinderläden Krümelkinder und Munkelrübe. Mehr Infos: kinderladen-aktionstag.de

Noch ein Festival, für das ein Monatsticket jeder Art eine praktische Sache ist, startet am Donnerstag: Beim 25. Poesiefestival Berlin (bis 21. 7.) beteiligen sich über 100 internationale Künstler mit Kunstaustellungen, Filmvorführungen und Lesungen quer durch die Stadt. Eröffnung ist um 18.30 Uhr im „silent green Kulturquartier“ (Gerichtstraße 35) unter anderem mit dem Schriftsteller Marcel Beyer. Das ganze Programm findet sich unter poesiefestival.org.

Mehr fürs Hirn gibt es am Freitag an der FU: Die Politikwissenschaftlerin und Aktivistin Emilia Roig hält einen Vortrag zu Antisemitismus und antiarabischem Rassismus: „Is anti-Zionism antisemitic? About the weaponization of antisemitism in current debates.“ (10.30 Uhr, Henry-Ford-Bau, Garystraße 35).

An die Folgen des Antisemitismus im Nationalsozialismus erinnert eine Nachbarschaftsinitiative in Kreuzberg. Am Samstag ist feierliche Einweihung eines Mahnmals für die Opfer der Deportationen vom Anhalter Bahnhof nach Theresienstadt (11–13 Uhr, Möckernkiez 4). Der Verein Möckernkiez hat einen Erinnerungsort geschaffen, der sich unmittelbar auf den „Ort, auf dem wir leben“ bezieht. Infos: moeckernkiez-ev.de