Hamburger Hafencity: Hoffnung für den Elbtower

Der Hamburger Immobilienentwickler Dieter Becken kann sich vorstellen, den Wolkenkratzer an den Elbbrücken fertig zu bauen.

Die Sillouette von Baukränen und dem Elbtower vor einem Himmel in der Dämmerung

Ein neuer Morgen bricht an für den Elbtower in der Hamburger Hafencity Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

HAMBURG taz | In das stillstehende Elbtower-Projekt an den Hamburger Elbbrücken scheint Bewegung zu kommen. Mit dem Hamburger Immobilienentwickler Dieter Becken hat nun ein erster Bieter sein Interesse öffentlich gemacht. „Wir werden ein Angebot abgeben“, kündigte Becken gegenüber Zeit online an. Der Bauunternehmer hatte in den vergangen Jahrzehnten eine ganze Reihe prominenter Projekte verwirklicht.

Der Elbtower ist eine Art Vermächtnis des ehemaligen Bürgermeisters Olaf Scholz. Mit 245 Metern Höhe sollte er eines der höchsten Häuser in Deutschland und der krönende Abschluss der Hafencity werden. Weil die inzwischen insolvente Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko ihre Rechnungen nicht mehr bezahlte, stellte die beauftragte Baufirma die Arbeit Ende Oktober ein. Jetzt steht ein 100 Meter hoher Stummel am Eingang Hamburgs – ein Alptraum, den der Senat um jeden Preis vermeiden wollte.

Seit Mitte Mai ist bekannt, dass es mehrere Investorengruppen gibt, die sich für das Projekt interessieren. Eine entsprechende Mitteilung machte die Stadtentwicklungsbehörde im Bauausschuss. Zuvor hatte das Wiener Handelsgericht grünes Licht dafür gegeben, dass ein Treuhänder die Premium-Immobilien der Signa-Gruppe verkaufen dürfe.

Dass sich Becken für das Projekt interessiert, ist keine Überraschung. Die Immobilien Zeitung hatte im Februar Jörn Stobbe, den Sprecher der Geschäftsführung der Becken-Gruppe, mit den Worten zitiert: „Hamburger sollten das Projekt bauen – in Kooperation.“ Stobbe sagte demnach auch: „Wir kennen das Projekt besser als Signa, weil wir es schon lange prüfen.“ Eine Realisierung sei allerdings nur möglich, wenn das bereits investierte Kapital abgeschrieben werde.

Becken selbst hatte noch Ende vergangenen Jahres gesagt, dass das Projekt eine Nummer zu groß für ihn sei. Jetzt sagte er Zeit online, er mache das nicht alleine. „Ich organisiere ein Konsortium aus Kapitalgebern“, sagte er. Eine Kaufsumme wollte er nicht nennen.

Nächstes Jahr könnte es weitergehen

Das Projekt kann aus Sicht Beckens „so zu Ende gebaut werden, wie es geplant ist“. Die von Signa angepeilten Spitzenmieten von bis zu 40 Euro pro Quadratmeter Bürofläche halte er für realistisch, der Elbtower sei ein „hochattraktiver Standort, gerade in den oberen Etagen“.

Sollte er sein Konsortium zusammenbekommen und dieses den Zuschlag erhalten, könnte nächstes Jahr mit dem Bau weitergemacht werden, sagt Becken. Die Stadt Hamburg hatte im Mai für alle Fälle schon einmal das Wiederkaufsrecht für die Bauruine angemeldet. Kurz darauf war in SPD- Kreisen aber auch über die Möglichkeit eines Abrisses spekuliert worden.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.