Autofahrers Traum

Ich sitz im Traum in meinem Wagen und biege rechts zum Tanken ein. Das Preisschild hat mich fast erschlagen, laut hör ich mich im Traume schrei’n:

„Ja, glaubt ihr denn, dass ich das zahle?“ Schon demoliere ich brutal die Tanksäule, mach wild Randale, brüll mir den Chef her von Aral.

Bedroh ihn mit der Zapfpistole. „Nur zu“, sagt er und lächelt kühl. „Das kostet schließlich Ihre Kohle, das Display da zeigt an, wie viel.

Doch ehe ich mit Ihnen streite“, sagt er, „will ich gern hilfreich sein. Viel billiger als Sprit ist heute im Shop ein Liter Moselwein.“

„Dann her damit!“, hör ich mich brüllen. Der Tankwart schleppt zehn Flaschen ran. Neun nehmen wir zum Tankbefüllen. Die letzte setz ich selber an.

Und da, in zwanzig großen Schlucken,ertrinkt ganz langsam mein Verdruss. Auch seh ich’s auf dem Display rucken: Der Preis fällt, selbst für Super plus.

Schlagartig löst sich die Beklemmung. Sie löst sich auch vom Gaspedal. Ich starte durch. Voll. Ohne Hemmung. Und ... – lande am Laternenpfahl.

Bums! Aus der Traum, der Film gerissen. Jäh schreck ich hoch vom harten Stoß. So’n Mist! Ich würde gern noch wissen: War ich danach den Lappen los?

Ein Jahr ganz ohne Führerschein Das könnte doch die Lösung sein.

Klaus Pawlowski