unterm strich
:

Das Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin, das den Internationalen Literaturpreis vergibt, widerspricht der Darstellung von Juliane Liebert und Ronya Othmann, die die Umstände in den Jurysitzungen des vergangenen Jahres hart kritisiert haben; wir berichteten. In einer eingehenden „Richtigstellung“ des HKW heißt es nun: ­„Es entspricht nicht der Wahrheit, dass Au­to­r*in­nen wegen ihrer Hautfarbe in die Shortlist hinein- oder hinausgewählt wurden.“ Und: „Der Satz ‚Du als weiße Frau hast hier eh nichts zu sagen!‘ ist so nicht gefallen. Dies haben fünf der sieben Jury-Mitglieder und zahlreiche in der Sitzung anwesende HKW-Mitarbeiter*innen […] bezeugt. Richtig ist, dass in einer vom Abstimmungsprozess unabhängigen bilateralen Diskussion hinterfragt wurde, ob persönliche Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen von Nichtbetroffenen nachempfunden werden können.“ Damit steht Aussage gegen Aussage; wir bleiben dran.