: Ein Ausweis kann Leben retten
Gesundheitssenatorin unterstützt Kampagne zur Organspende – Motto: „Ich entscheide selbst“
Bremen taz ■ Lange Wartelisten, wenige Spender. So sieht es in der Statistik des Bremer Transplantationszentrums aus, und das gilt nicht nur für Bremen. Anlässlich des Tages der Organspende am 4. Juni stellte Sozialsenatorin Karin Röpke (SPD) gestern die Aktion „Ich entscheide selbst“ des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen und zahlreicher weiterer Institutionen vor.
„Hauptziel ist es nicht, dass jeder zum Spender wird, sondern dass sich mehr Menschen schon zu Lebzeiten mit der Problematik beschäftigen und eine persönliche Entscheidung treffen“, so Kurt Dreikorn, Leiter des Transplantationszentrums in Bremen. Senatorin Röpke appellierte, sich „für die lebensrettende Spende auszusprechen“.
„Wer sich zu Lebzeiten mit der Organspende beschäftigt und eine Entscheidung trifft, erspart den Angehörigen eine unter Umständen dramatische Situatuation“, erklärte gestern Karl Nagel vom Verband der Angestellten-Krankenkassen. Alarmierend sei, dass bei fast 50 Prozent der potenziell geeigneten Organspender derzeit eine Entnahme deswegen nicht erfolgen kann, weil die Angehörigen nicht einwilligen.
Bundesweit warten 14.000 Menschen auf ein lebensrettendes Organ, 272 davon in Bremen. Demgegenüber besitzen nur acht Prozent der Bremer einen Spenderausweis. Bundesweit haben 14 Prozent der Bevölkerung einen solchen Ausweis.
Bundesweit werden in den Transplantationszentren Niere, Leber, Herz, Lunge und Bauchspeicheldrüse transplantiert. In Bremen werden ausschließlich Nieren transplantiert. Im hiesigen Zentrum am Klinikum Mitte sind im vergangenen Jahr 43 Nieren verpflanzt worden – seit Gründung des Zentrums sind es insgesamt 632. ell
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