apokalypse der woche
: Heißester April seit Messbeginn

Anders als der März oder Februar mag der April hierzulande sich gar nicht so heiß angefühlt haben. Und doch war es im weltweiten Maßstab ein weiterer Klimarekord: Der April 2024 ist der elfte Monat in Folge gewesen, der wärmer als alle seine gemessenen Vorjahresmonate war. Er war zudem der erste aufgezeichnete April mit einer globalen Durchschnittstemperatur von über 15 Grad, wie aus Daten des EU-Klimawandeldienstes Copernicus hervorgeht.

Nach Aussagen von Copernicus-Direktor Carlo Buontempo wird die zunehmende Konzentration von Treibhausgasen „die globale Temperatur weiter in Richtung neuer Rekordwerte treiben“.

Die Lufttemperatur an der Oberfläche lag im April bei durchschnittlich 15,03 Grad und damit 0,67 Grad höher als im April-Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020, teilte der Dienst am Mittwoch mit. In Europa war der April sogar 1,49 Grad wärmer als im Vergleichszeitraum. Das ist nicht ungewöhnlich: Europa erhitzt sich von allen Kontinenten nach Angaben der Europäischen Umweltagentur (EEA) derzeit am schnellsten. Extreme Hitze erlebten im April vor allem Südostasien: In Thailand, auf den Philippinen und in Malaysia wurden Temperaturen von über 40 Grad gemessen mit einer Luftfeuchtigkeit von über 90 Prozent.

Im Vergleich zum Zeitraum 1850 bis 1900, dem vorindustriellen Referenzzeitraum, war der Monat global 1,58 Grad wärmer, wie es weiter hieß. Die globale Durchschnittstemperatur für die vergangenen zwölf Monate (Mai 2023 bis April 2024) ist die höchste seit Beginn der Aufzeichnungen und liegt 1,61 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt. Das heißt aber noch nicht, dass das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens verfehlt ist, da dafür auf längerfristige Durchschnittswerte geschaut wird. Sollte sich der Temperaturtrend der vergangenen 30 Jahre fortsetzen, werde dies im Jahr 2033 geschehen, schrieb der Copernicus kürzlich.

Der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union veröffentlicht regelmäßig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, zur Meereisdecke und zu Niederschlägen. Die Erkenntnisse beruhen auf computergenerierten Analysen, in die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt einfließen. Die genutzten Daten gehen zurück bis auf das Jahr 1950, teilweise sind auch frühere Daten verfügbar. (dpa, flee)