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Denk­mal­pfle­ge­ sorgt sich um Plattenbauten. Allzu lange hätte sich der Denkmalschutz im Osten Deutschlands auf historische Altstädte konzentriert. Es ginge nun um die „letzten Exemplare“, sagte der Bauhistoriker und Leiter des Denkmalschutzamts Erfurt, Mark Escherich, der dpa. Die DDR errichtete zwischen 1970 und 1990 1,9 Millionen Wohnungen neu. Während sich die Bauten damals großer Beliebtheit erfreuten, sind sie nach der Wiedervereinigung vielfach abgerissen worden. Was erhalten blieb, ist heute häufig sanierungsbedürftig. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder einzelne Plattenbaukomplexe unter Denkmalschutz gestellt, zum Beispiel in Berlin-Bernau oder in Rostock-Evershagen.

Große KZ-Gedenkstätten lehnen Pflichtbesuche ab. Die Gedenkstätten könnten angesichts ihrer derzeitigen Ausstattung nicht als „demokratische Läuterungsanstalten“ dienen und Schü­le­r:in­nen vollständig gegen Antisemitismus immunisieren. Freiwilligkeit sei die „Grundvoraussetzung demokratischer und historisch-politischer Bildung“, sagte der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner, der Welt. Der bildungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Thomas Jarzombek (CDU), hatte vor etwa zwei Wochen solche Pflichtbesuche für Schü­le­r:in­nen angestoßen und damit begründet, sie würden „die Erinnerung an die Schrecken der Schoah“ wachhalten können.

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