meinungsstark
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Dafür wurde die taz abonniert

„Was ist nur aus der taz geworden“, taz vom 17. 4. 24

In meinem Leben habe ich immer wieder die taz gelesen, abonniert und fleißig Leser*innen-Briefe geschrieben. Ich hatte und habe keine Krise mit der Zeitung wie beispielsweise mein Lebenspartner, der immer mal wieder die Zeitung abbestellen möchte. Kann er nicht, denn es ist meine Zeitung. Ja, manchmal verstehe ich auch schon mal was nicht oder habe eine ganz andere Meinung. „Macht doch nix“, dafür habe ich sie doch auch abonniert, denn ich will doch gar nicht im eigenen Saft herumschwimmen.

Na ja, und die Menschen, die jetzt nicht so wie ich 68 Jahre alt sind, sondern viel jünger, haben doch in vielen Dingen eine andere Sicht und Perspektive auf den Wahnsinn des Lebens.Ich hab keine Krise mit der taz. Ich habe eher eine Krise mit der Politik, dem Krieg, dem Klimawandel, dem Fliegen, der Grundsteuer, der Inflation, dem Abtreibungsparagrafen et cetera. Da hilft die Zeitung beim Suchen, Zweifeln, Auseinandersetzen, Finden – gerne und ausgiebig am Wochenende, lieber auf Papier (es knistert so schön im Bett) und auf die Schnelle auch mal digital auf dem Handy, wenn ich wichtig unterwegs bin. Und nicht zu vergessen die liebe und freundliche Art, wie die taz-Abo Abteilung auf meine Beschwerden reagiert, wenn ich mal wieder ohne Papierzeitung am Frühstückstisch sitze. Dankeschön für „45-Jahre-in-meinem-Leben-Sein“.

Brigitte Gregor-Rauschtenberger, Schwelm

Cannabis

„Ende einer Verfolgungsjagd“, taz vom 22. 3. 24

Nun ist es endlich so weit. Nach Jahrzehnten gescheiterter Drogenpolitik hält Cannabis Einzug in die Legalität. Völlig richtig sagen, die meisten Fachleute. Verschiedene andere Länder und Staaten haben gezeigt, dass die (Teil)-Legalisierung ein richtiger Schritt ist, um Jugendliche und Abhängige besser zu schützen. Doch durch das legale Kiffen kommen auch viele verwaltungsrechtliche Fragen auf. Eine davon wird aktuell in der öffentlichen Debatte hoch und runter diskutiert. Soll das Kiffen auf der Wiesn erlaubt werden?

Durch Stigmatisierung, Vorurteile und Tabuisierung werden Abhängige in eine Ecke gedrängt und wird letztendlich auch der Schwarzmarkt gestärkt. Wenn Deutschland nun den richtigen Schritt wagt, das Kiffen aus der Tabuisierung zu holen, so muss es auch vollumfänglich sein.

Luca Barakat, Germering