wortwechsel
: Was will Volker Wissing?

LeserInnen halten Fahrverbot-Drohung vom Verkehrsminister für eine Blendgranate, um sein Nichthandeln im Klimaschutz zu kaschieren. Wie sieht gelungene Integration aus?

Entscheidung

„Abtreibung endlich legalisieren“,

wochentaz vom 13. – 19. 4. 24

Ich unterstütze die Forderung nach der Legalisierung von Abtreibungen, da ich zu tiefst davon überzeugt bin, dass es eine Entscheidung der Frau / der Frauen ist, ob sie gebären oder nicht, und erst recht keine der Gesellschaft und der Männer!

Es regt mich auf, dass auch in dieser Frage wieder von konservativer und reaktionärer Seite angesetzt wird, die liberale offene Gesellschaft anzugreifen, das Recht einer Gruppe, die der Frauen, zu beschneiden! Das hat nichts mit dem legitimen Schutz des Lebens zu tun, der wird in der Regel von interessierter Seite vorgeschoben, um hinter den Kulissen wieder einmal die alte Machtfrage zu stellen! Und wenn die Konservativen am Schutz und Wohl der nächsten Generationen so interessiert wären, würden sie sich nicht gegen die Kindergrundsicherung und die Unterstützung von Müttern und Vätern stellen, die alleinerziehend sind, wie sie es derzeit tun!

Peter Oedinger, Korschenbroich

Bautechnik

„Mist statt Mais“,

wochentaz vom 13. – 19. 4. 24

Ich wünsche mir und den Lesern einen ähnlich ausführlichen Artikel über neue Bautechniken, nachdem ich in der Berlinischen Galerie die Ausstellung im Erdgeschoss über teils futuristische Bautechniken gesehen habe: 1. Stampfbeton erfordert wenig Energieeinsatz für die Herstellung, stabil,schalldicht, regenfest, thermisch nicht gut. Lehm gibt es in großen Mengen, fast überall. 2. Pilzmycel des Zunderschwamms wächst aus Abfallstoffen (Prof. Vera Meyer, TU Berlin): Herstellung bei circa 60 Grad, wenig Energieeinsatz für die Herstellung. Hervorragend dämmend, leicht abbaubar, kompostierfähig, nicht nennenswert wasserresistent; geringe Schallabsorption. 3. Verschmelzung von Baumwachstum mit Fassadenkonstruktion: im Sommer bei Besonnung kühlend, schattengebend; nach Laubabfall im Spätherbst kann die Fassade bei Sonnenschien Wärme aufnehmen.

1 + 2 verbinden wäre massiv! emissionsärmer als das Bauen mit Beton, Kalksandstein, Backstein, Polystyrol, besser recycelbar. Humaner. Würde nach meiner Einschätzung um 5 Prozent der deutschen Gesamt-CO2-Emissionen sparen, wenn es zur Standardbaumethode würde.

Peter Bethke, Eutin

Manipulativ

„Brauchen wir Fahrverbote fürs Klima?“,

wochentaz vom 13. – 19. 4. 24

Was Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hier vorschlägt, dient weniger dem Zweck, die Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren, als einer Panikmache innerhalb der Bevölkerung, mit der er bewusst die Zustimmung zu Maßnahmen der Emissionsreduzierung im Verkehrssektor mindern möchte, um sein eigenes Nichthandeln zu legitimieren. Und nicht nur dass er das Vorbringen dieser unpopulären Idee instrumentalisiert, um eine Änderung des Klimaschutzgesetzes und der sektorenbezogenen Emissionssenkung erwirken zu können.

Dieses Vorgehen ist in vielerlei Hinsicht fragwürdig und vor allem ist es manipulativ. Es ist Aufgabe des Verkehrsministeriums, die Emissionen im Verkehrssektor zu minimieren und für jetzige Generationen erfahrbar zu machen. Nun stellt sich die Frage, warum Herr Wissing dann nicht schon längst entsprechend gehandelt hat und wirksame Maßnahmen, wie ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen (was eine Mehrheit der Bevölkerung unterstützen würde) sowie Investitionen in die Schiene (statt in Autobahnen) und die Unterstützung der Kommunen, damit diese den öffentlichen Personennahverkehr und die Radinfrastruktur ausbauen können, nicht realisiert hat.

Anne Reifferscheid, Köln

Auto fahren

„Brauchen wir Fahrverbote fürs Klima?“,

wochentaz vom 13. – 19. 4. 24

Wissing hat’s begriffen: Nur wenn wir alle weniger Auto fahren, werden wir die Klimaziele erreichen, also weniger Verbrauch der fossilen Energien, dazu weniger Unfälle und weniger Lärm. Ein besseres Leben eben. Wenn es dann künftig weniger Autos gibt (vor allem solche zum Leihen), wird die Welt noch schöner: Platz für die Menschen statt endloser Flächen für den „ruhenden Verkehr“, also die großen Stahlblechkisten (auch elektrische!), die meist nutzlos herumstehen.

Georg Fladt-Stähle, Leipzig

Demokratie

„Solidarität heißt nicht, dass Deutschland Netanjahus Krieg weiter unterstützen muss“, wochentaz vom 6. – 12. 4. 24

Mit Befremden habe ich den Satz gelesen: „Es muss der großartigen Demokratie Israel – ja, genau: die einzige Demokratie in Nahost – gelingen (…)“. Es ist ein Skandal, obwohl es diese Demokratie Israel seit den 1940er Jahren gibt, ist sie immer noch die einzige in Nahost. Diese Demokratie strahlt nicht aus. In der Süddeutschen Zeitung vom 12. April steht: „Länder in geografischer und damit auch kultureller Nähe zueinander zeigen demnach mit der Zeit eine gewisse Überschneidung von Wertvorstellungen.“ Das scheint für Nahost nicht zuzutreffen. Welches sind die Gründe für die fehlende Ausstrahlungskraft?

Thomas Skaletz, Krefeld

Sprache

Foto: Sven Simon/Frank Hoermann/imago

„Opas Heimat“,

wochentaz vom 13. – 19. 4. 24

Wie die meisten türkischen Gastarbeiter dieser Generation hatte auch Derya Türkmens Opa anfänglich gar nicht die Absicht zu bleiben, geschweige denn Deutsch zu lernen und irgendwelche wohlgemeinten Integrationsangebote anzunehmen. In der Regel wurde die Motivation, nach Deutschland zu kommen, damit begründet, man wolle für ein paar Jahre gutes Geld verdienen, um in der Heimat ein Haus zu bauen oder ein kleines Geschäft zu eröffnen. Wie alle anderen hatte auch Opa Yildiz unter Vorurteilen und Ablehnung zu leiden. Gut, wenn nicht unerwähnt bleibt, dass es auch „nette deutsche Nachbarn“ gab, die versuchten, mit der Familie ins Gespräch zu kommen, was in diesem Fall geklappt hat. Eines wird aus dem Bericht aber auch deutlich: Ohne Bemühung der türkisch/ausländischen Seite geht es nicht, und dazu ist kein grammatikalisch-korrektes Deutsch nötig.

Brigitte Reinhardt, Bad Honnef

Staatsangehörigkeit

„Opas Heimat“,

wochentaz vom 13. – 19. 4. 24

Frau Türkmen schreibt, dass ihre Oma nicht der SPD beitreten konnte, da sie nicht im Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit war. Diese Aussage ist leider falsch, für eine Mitgliedschaft muss und musste die deutsche Staatsangehörigkeit nicht vorhanden sein.

Peter Trumpp, Ilshofen