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Julian Nagelsmann Foto: dpa

Nagelsmann verlängert

Auf der Münchner Wiesn fährt die Raupenbahn, anderswo Berg-und-Tal-Bahn genannt. Es geht hoch und runter. Das ist durchaus sinnbildlich für die Vereinslenker des FC Bayern. Eben noch waren sie oben (Halbfinaleinzug in der Champions League), so sind sie jetzt wieder unten. Denn der Deutsche Fußball-Bund verkündete am frühen Freitagmittag eine Entscheidung, die die Belange der Fußballmünchner tangiert. Bundestrainer Julian Nagelsmann hat seinen Vertrag verlängert. Ursprünglich sollte der 36-Jährige nach der Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land für Klubs der obersten Ligen verfügbar sein, nun hat sich Nagelsmann bis 2026 an den Verband gebunden, was er als „Entscheidung des Herzens“ bezeichnete. Glaubhaft erleichtert reagierten andere Macher im DFB: „Es ist ein starkes Signal für den DFB und die Nationalmannschaft“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf, und Rudi Völler, der Sportdirektor, rühmte Nagelsmanns „Leidenschaft, mit der er jeden Spieler anstecken“ könne. Der Bazillus der inneren Erregtheit, der nun in Kreisen der Auswahl grassiert, dürfte beim FC Bayern zu einer allergischen Reaktion geführt haben. An der Säbener Straße wissen sie jetzt: Dieser Nagelsmann, den sie noch vor Kurzem vom Hof gejagt haben und nach einer vergurgten Saison nun zurückhaben wollten, ist nicht verfügbar. Die Fußballgeschichte ist reich an Volten, aber diese hätten nicht nur Sportjournalisten gern bewertet. Schade eigentlich. Wie wär’s mit Luis van Gaal? (mv)