Stiftung zieht Bilanz

Fast 10 Millionen Euro hat die Imhoff-Stiftung in vier Jahren für Projekte bewilligt, die den Ruf Kölns verbessern

KÖLN taz ■ Tanzprojekte, Denkmalpflege, Zeitzeugenbefragung im EL-DE-Haus – vieles ist in Köln nur durch private Stiftungen möglich. Die Imhoff-Stiftung hat in den vier Jahren ihres Bestehens fast 10 Millionen Euro für solche Projekte bewilligt. Der heute 83-jährige Hans Imhoff, ehemaliges Firmenoberhaupt des mittlerweile verkauften Schokoladenkonzerns Stollwerck, hatte die Stiftung im Mai 2001 gegründet.

Rund 800 Förderanträge erreichten die Stiftung seitdem. „Von den 350, die wir dann zum persönlichen Gespräch eingeladen haben, haben wir derzeit 53 Projekte als förderungswürdig ausgewählt“, berichtet Geschäftsführer Stephan George. Eine Unterstützung komme grundsätzlich nur in Frage, wenn das Projekt in Köln realisiert wird und nicht anderweitig finanzierbar ist. Daher haben Projekte mit größerem Fördervolumen und städtischer Außenwirkung besonders gute Chancen, schließlich sollen vor allem Projekte gefördert werden, „die dem Ruf der Stadt Köln zuträglich sind“.

Die Tanzkompanie ist mit jeweils 400.000 Euro für die kommenden vier Spielzeiten das größte Förderprojekt der Stiftung. Insgesamt hat die Stiftung in vier Jahren 4,6 Millionen Euro für Kunst- und Kulturprojekte bewilligt – 48 Prozent aller bisher vergebenen Gelder. Zu je etwas mehr als 10 Prozent wurden Projekte im Bereich Denkmalschutz, medizinische Grundlagenforschung und heimische Brauchtumspflege unterstützt. Rund 1 Million Euro bekam das Zentrum für therapeutisches Reiten in Porz.

Im medizinischen Bereich finanziert die Stiftung zum Beispiel die Erforschung und Behandlung der rheumatischen Erbkrankheit Morbus Bechterev. In der Denkmalpflege unterstützt sie die Restaurierung von St. Alban und die Sanierung des ehemaligen British Council. In diesem Gebäude stellt die Stiftung auch zehn vom Kunstverein als vielversprechend ausgewählten Nachwuchskünstlern für die kommenden zwei Jahre Atelierräume zur Verfügung. Andere Künstler förderte sie bei Arbeiten, die sich mit der Stadt Köln auseinandersetzen. „Wir sind stolz, dass mittlerweile nicht nur fünf unserer Künstler von namhaften Galerien entdeckt wurden, sondern einer sogar bald im Museum Ludwig ausstellt“, sagt George. MARIKA DRESSELHAUS