islamistischer terror
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russland nach dem terroranschlag
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Extremisten sind schuld

Der russische Präsident Wladimir Putin hat „radikale Islamisten“ für das Massaker an mehr als 130 Menschen in einer Konzerthalle am Rande Moskaus verantwortlich gemacht. Die Täter seien Extremisten, „deren Ideologie die islamische Welt seit Jahrhunderten bekämpft“, sagte Putin vor Regierungsbeamten. Der russische Präsident forderte zudem, zu ermitteln, „weshalb die Terroristen nach ihrem Verbrechen versucht haben, in die Ukraine zu fliehen und wer dort auf sie gewartet hat“. (ap)

Vorwurf an den Westen

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat westlichen und ukrainischen Geheimdiensten vorgeworfen, den Anschlag bei Moskau unterstützt zu haben. „Wir glauben, dass die Aktion sowohl von den radikalen Islamisten selbst als auch von westlichen Geheimdiensten vorbereitet wurde“, zitierte RIA Nowosti FSB-Chef Alexander Bortnikow. Die ukrainischen Dienste seien „unmittelbar involviert“. Die Ukraine weist jeglichen Vorwurf einer Beteiligung vehement zurück. Bisher wurden elf Verdächtige im Zusammenhang mit dem tödlichen Angriff festgenommen, darunter die vier Männer, die als die mutmaßlichen Angreifer bezeichnet werden. (afp)

Debatte um Todesstrafe

Der russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin hält die Wiederanwendung der Todesstrafe in Russland für schnell machbar. „In unserer Verfassung und im Strafrecht hat niemand die Todesstrafe abgeschafft“, sagte Wolodin bei einer Parlamentssitzung. Das Verfassungsgericht könne die Anwendung beschließen. Es seien keine Referenden oder anderen Entscheidungen nötig. Bisher gilt ein Moratorium auf die Anwendung der Todesstrafe in Russland. Das letzte Todesurteil durch Erschießen wurde in Russland 1996 ausgeführt. Russland führte dann ein Moratorium ein, durch das die Todesstrafe ausgesetzt wurde. (dpa)

Suche nach Drahtziehern

Die russischen Sicherheitsbehörden suchen mit Nachdruck nach den Drahtziehern des Anschlags. Russland wolle wissen, „wer der Auftraggeber ist“, wird Präsident Wladimir Putin zitiert. Die vier mutmaßlichen Haupttäter waren am Sonntag vor dem Haftrichter erschienen. Dabei waren an ihren Körpern Verletzungen zu erkennen, die auf Folter durch russische Sicherheitskräfte hindeuten. Der Ex-Präsident und heutige Vize-Chef des Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, äußerte sich eindeutig, was mit den mutmaßlichen Tätern passieren soll: „Sie töten? Natürlich, und das wird auch geschehen“, schrieb er auf Telegram. (dpa)