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Lebenslange Haft für Bremer Altenpfleger

Im Prozess um den Tod zweier Bewohner eines Altenpflegeheimes in der Bremer Bahnhofsvorstadt hat das Landgericht den Angeklagten wegen versuchten Mordes und Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Das Schwurgericht stellte am Montag die besondere Schwere der Schuld fest und sprach ein lebenslanges Berufsverbot aus. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft hatte dem heute 44-jährigen Angeklagten vorgeworfen, 2019 zwei Pflegeheim-Bewohnern größere Mengen von Medikamenten ohne medizinische Notwendigkeit gegeben und ihre Wehrlosigkeit ausgenutzt zu haben. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er auf diese Weise Notfälle herbeiführen wollte, um sich als Retter profilieren zu können. Das Vorgehen erinnert an Niels Högel, der 2019 vom Landgericht Oldenburg wegen 85-fachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Er hatte Patienten mit Medikamenten vergiftet, um sie anschließend reanimieren zu können. (epd)

Aktion gegen sexuelle Belästigungen

Mit einer ungewöhnlichen Aktion macht die Organisation Terre des Femmes auf sexuelle Belästigungen gegen Frauen aufmerksam: Sie nutzt drei weibliche Bronzestatuen, darunter den Torso „Die Jugend“ (1909) des Künstlers Bernhard Hoetger in der Bremer Böttcherstraße. Seit Jahrzehnten berührten Passanten die Brüste der Figur, teilte die Organisation am Montag mit. „Ihre Brüste wurden so oft angefasst, dass Abnutzungsspuren deutlich zu sehen sind. Hier wird an jeder Frauenstatue sichtbar, was zwei Drittel der Frauen in Deutschland widerfährt: sexuelle Belästigung“, sagte Sina Tonk von Terre des Femmes. Die anderen Skulpturen der Aktion „Unsilence the violence“ stehen in München und Berlin. Hinter allen wurde am Montag ein Plakat aufgehängt, auf dem „Sexuelle Belästigung hinterlässt Spuren“ steht. Auf der Website zur Aktion ist ein Film zu sehen, der die Statuen sprechen lässt. „Sexuelle Belästigung ist kein Kavaliersdelikt“, sagt die animierte Bremer Statue. Die Aktion soll zum Innehalten anregen. (dpa)

Hamburg will Plattdeutsch-Preis

SPD, Grüne, CDU und Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft machen sich gemeinsam für die Auslobung eines Plattdeutsch-Übersetzerpreises stark. Namensgeber des alle zwei Jahre mit 5000 Euro auszulobenden Preises soll der 2022 gestorbene Germanist und Historiker Hartmut Cyriacks werden – „ein leidenschaftlicher Förderer der plattdeutschen Sprache“, wie es in dem am Montag vorgelegten interfraktionellen Antrag heißt. Der Wettbewerb solle Cyriacks’Lebenswerk würdigen und im Sinne der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen vor allem junge Menschen ansprechen, durch ihre Übersetzungen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Plattdeutschen beizutragen. (dpa)