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Verdacht auf sexualisierte Gewalt bei Kieler Pfadfindern

Bei den christlichen Pfadfindern im Kieler Stadtteil Pries-Friedrichsort soll es in 1990er-Jahren mehrfach zu sexualisierter Gewalt gekommen sein. Durch Recherchen der Kieler Nachrichten habe man davon erfahren, sagt Jürgen Schindler, der Pressesprecher des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Altholstein. „Erste Nachforschungen unsererseits bestätigen diesen Verdacht.“ Über die Zusammenhänge und darüber, was der Kirchenkreis bis heute weiß, wollen Pröpstin Almut Witt, Pastorin Anna Benkiser-Eklund von der Kompass-Kirchengemeinde und Jessica Schlottke vom Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder am Donnerstag bei einem Pressetermin informieren. (dpa)

Bund und Land finanzieren Kampfmittelbergung aus Teich

Für die Sanierung des Dethlinger Teichs in der Lüneburger Heide stellen der Bund und das Land Niedersachsen 72 Millionen Euro zur Verfügung. „Damit hat man eine klare Garantie, dass wir dieses Ewigkeitsproblem des Dethlinger Teiches auch lösen können“, sagte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) am Mittwoch. Das Land Niedersachsen übernehme 18,6 Millionen Euro, den restlichen Betrag zahle der Bund. Dem Minister zufolge handelt es sich um das bundesweit größte Altlasten-Sanierungsprojekt. Im Dethlinger Teich wurden nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums während und nach dem Zweiten Weltkrieg mehr als 100.000 Granaten der Wehrmacht in dem zehn bis zwölf Meter tiefen Gewässer entsorgt. Dort seien über die Jahre chemische Kampfstoffe ausgetreten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Teich zugeschüttet worden. Im Oktober vergangenen Jahres begannen die Bergungsarbeiten der Altlasten. Seitdem fanden die Kampfmittelspezialisten rund 400 Granaten sowie mehr als 19.000 Zündladungen. Auch eine 300 Kilogramm schwere Phosgengranate aus italienischer Produktion sei geborgen worden. (dpa)

Nabu und CDU fordern mehr naturnahe Wälder in Hamburg

Die Umweltorganisation Nabu und die CDU-Opposition in der Hamburgischen Bürgerschaft haben vom rot-grünen Senat mehr naturnahe, unbewirtschaftete Wälder gefordert. „Hamburgs Wälder sind unsere grüne Lunge und nicht der Holzlieferant für einen schnelllebigen Markt“, sagte Hamburgs Nabu-Vorsitzender Malte Siegert anlässlich des Internationalen Tages des Waldes an diesem Donnerstag. „Daher fordern wir einen Einschlagsstopp für wertvolle Waldflächen.“ Die bisherigen zehn Prozent Naturwaldentwicklungsflächen seien zu wenig. Auch der umweltpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Sandro Kappe, forderte den Anteil auf mindestens 20 Prozent der Hamburger Wälder zu erhöhen. Nach Angaben der Umweltbehörde gibt es in Hamburg knapp 5.400 Hektar Wald. Naturnah seien dabei aber nur zehn Prozent der Wälder, betonten der Nabu und die CDU. (dpa)

Fi­sche­r*in­nen helfen Geisternetze sammeln

Bei der Suche nach sogenannten Geisternetzen und deren Bergung hat sich laut der Umweltschutzorganisation WWF die enge Zusammenarbeit mit Fischer*innen und Freizeittaucher*innen bestens bewährt. Die genaue Kenntnis der Fischer*innen über die Küstengewässer und zielgerichtete Informationen der Taucher*innen seien unverzichtbar, um das Problem effektiv und dauerhaft zu lösen, sagte WWF-Mitarbeiterin Andrea Stolte am Mittwoch. Sie verwies auf Ergebnisse eines nun zu Ende gegangenen dreijährigen Pilotprojektes, bei dem in Mecklenburg-Vorpommern Methoden zur Beseitigung der Netze erprobt wurden. Stolte mahnte, es müssten regionale Meldestellen für Netzverluste eingerichtet und klare Entsorgungswege für Fanggeschirre festgelegt werden. Bund und Länder seien in der Pflicht, dafür einheitliche Regelungen zu finden. (dpa)