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Wenn das Radweg-Glück in Scherben liegt

Da ist er wieder. Dieser Moment, der zeigt, dass „Radweg“ allein nicht das Zauberwort für die Lösung aller Verkehrsprobleme ist. Ein wunderbarer Glanz liegt sonntagfrüh über Wald und Feld, durch das eine Landstraße nach Stücken führt. Der brandenburgische Ort schaffte es 2021 schon mal in den Spiegel, weil ein Bauer dort seine vom Wolf gerissene Kuh aus Protest an seine Traktorgabel hängte.

Nun ist dort keine Kuh zu sehen, nur ein Lama am Ortseingang. Und ebendiese Stelle eineinhalb Kilometer vorher. Da lagen bei der jüngsten Rennradtour noch Scherben auf dem an sich schönen, neuen Radweg. Ein Woche später liegen sie leider noch immer da. Das ist kein Einzelfall. Selbst um neue Wege scheint sich keiner mehr zu kümmern. Nicht nur wegen der Scherben: Wo sie unter Bäumen durchführen, liegen Nadeln und Blätter zuhauf.

Stücken

500 Ein­wohner*innen.

Das brandenburgische Dorf liegt im Naturpark Nuthe-Nieplitz, setzt auf einen behutsamen Tourismus und diente mehrfach als Filmkulisse: „Soko Wismar“-Fans etwa sollten auch Stücken kennen.

Was mit schmalen Reifen vor allem in Kurven richtig gefährlich sein kann. Was dazu führt, dass viele Rennradler lieber weiter auf der natürlich blitzblanken Straße radeln. Was wiederum zu Stress mit Autofahrern führt. Da kann das Lama vom Ortseingang wahrscheinlich bloß den Kopf schütteln. Stefan Alberti

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