leserInnenbriefe
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Sprengstoffe sindkeine Seuche

„Justiz muss Oldenburger Sumpf trockenlegen“

taz nord vom 4.3.2024

Eine „Seuche, Infektionskrankheit, die in Folge ihrer großen Verbreitung eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt“, schreibt schon das dtv-Lexikon von 1969. Munition, Handgranaten, Waffen, Blindgänger mit gefährlichen Schadstoffen sind keine Seuche, auch wenn es die taz behauptet. Eine Seuche ist eine natürliche Gefährdung. Schadstoffe dagegen sind menschengemacht und breiten sich weder lokal noch massenhaft aus. Sie zur Seuche zu verklären, heißt, sie und die verantwortlichen Menschen zu verharmlosen. Jürgen Fiege, Bremen

Psychologisches Gutachten notwendig

„Im Schnelldurchlauf zur Mordwaffe“

taz nord vom 11.3.2024

Ich bin selbst als Jäger Waffenbesitzer und ich finde auch, dass der Zugang zu Waffen mindestens bei Erstausstellung der Waffenbesitzkarte noch besser behördlich geprüft werden muss. Anders als im Artikel sehe ich zwar in der Schluderei bei der Prüfung keine Ursache für die Tat, denn weder waren Mängel bei der Handhabung ursächlich noch wird bei der Sachkunde charakterliche und psychische Eignung geprüft. Das ist Aufgabe der Waffenbehörden. Für mich gehört zwingend ein psychologisches Gutachten zur Zugangsvoraussetzung. Bis jetzt prüfen die Behörden nur, ob man was angestellt hat oder ein Ermittlungsverfahren läuft oder ob der Verfassungsschutz etwas über einen weiß. Das bedeutet, wer es beim Dienstwagen gegenüber dem Finanzamt nicht so genau genommen hat, dem nimmt man die Waffen ggf. sofort ab, aber wer Stimmen hört, der bekommt seinen Schein bei der Regelprüfung ohne Weiteres verlängert. MASC74, taz.de

Hass auf die Jungen, die sich noch amüsieren

„Ernüchternde Befunde“

taz nord vom 11.3.2024

Die meisten von uns Alten hassen die Jungen unendlich. Warum? Schlicht,weil sie uns überleben. Wenn wir uns die Radieschen von unten anschauen müssen, können die sich noch amüsieren. Ingrid Feistner, taz.de

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Es geht nur mit Zwang

„Ernüchternde Befunde“

taz nord vom 11.3.2024

So wie die Spiele konstruiert werden, so die Ergebnisse. Das liegt daran, dass es Spiele sind und nicht die Wirklichkeit. Dass es eine ganz andere Entscheidungsdynamik gibt, dass überhaupt Entscheidungen abgefragt werden. Und dann ist da die Frage was für Probanden das denn eigentlich waren? Nach allgemeiner Beobachtung sind die „Jungen“ ja auch keineswegs dazu bereit für sich selber, für ihr späteres Ich, zu verzichten. Die „Mittleren“ fressen was geht, so lange es noch geht, die „Alten“ sind am ehesten bereit, zu verzichten, die haben teilweise wirklich andere Prioritäten entwickelt. So oder so, es ist weit und breit zu wenig Einsicht zu erkennen, die ja letztendlich eine Distanz zu den eigenen Wünschen sein müsste. Es gibt keine Perspektive für Freiwilligkeit, auch nicht für Akzeptanz. Es geht nur mit Zwang. Benedikt Bräutigam, taz.de