Ablagerungsgeschichte Signale der ersten Organismen

Wer etwas über den Beginn des Lebens auf unserem Planeten, also über die ersten Organismen herausfinden will, muss die ältesten Zeugen befragen: die Gesteine der frühen Erde. Die kommen weltweit nur selten an die Oberfläche, im Pilbara-Kraton im Westen Australiens zum Beispiel. Dort können Wis­sen­schaft­le­r*in­nen rund 3,5 Milliarden Jahre alte Gesteine bergen, in denen sie Spuren der ältesten Mikroorganismen finden. Wie diese Biomasse sich bildet und aus was, dazu hat ein Forschungsteam unter der Leitung der Universität Göttingen jetzt neue Erkenntnisse gesammelt. Mit hochauflösenden Techniken wie Kernspinresonanzspektroskopie und Röntgen-Nahkanten-Absorptions-Spektroskopie untersuchten die For­­scher:in­nen kohlenstoffhaltige Partikel in Gesteinen aus Baryt und deren Struktur und konnten damit zeigen, dass ihr Ursprung biologisch ist. Sie vermuten, dass diese Partikel sich im Wasser eines vulkanischen Kraterkessels ablagerten. Auch methodisch ist die Göttinger Studie interessant: Spannend sei es gewesen, sagt Lena Weimann vom Geowissenschaftlichen Zentrum, verschiedene hochauflösende Techniken zu kombinieren und daraus abzuleiten, woher die Partikel kommen und wie sie sich abgelagert haben. „Wie unsere Erkenntnisse zeigen, können so selbst aus extrem altem Material noch ursprüngliche Signale der ersten Organismen gewonnen werden.“   Foto: Jan-Peter Duda/Universität Göttingen