meinungsstark
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Ausgrenzung

„Kirche verbannt Mahnwache“,

wochentaz vom 24. 2. – 1. 3. 24

als kirchlich geprägter Pazifist und langjähriges Kirchenmitglied möchte meine Solidarität mit den „verbannten“ Rüs­tungs­geg­ne­r*in­nen äußern: Deren überaus berechtigte Empörung teile ich. Wenn die evangelische Kirche sich von Positionen der Gewaltfreiheit distanziert, dann fremdelt sie mit ihrem Religionsstifter Jesus und dem zentralen Inhalt dessen Botschaft, mit Feindes- und Nächstenliebe, Einsatz für Gewaltverzicht und friedliche Streitbeilegung.

Die beschriebene Ausgrenzung und Verbannung pazifistischer Positionen vom kirchlichen Grundeigentum ist grotesk, sie kontrastiert und karikiert zudem die vielfach aufgestellte (Eigen-)Werbung durch Aufrufe, Konflikte ohne Gewalt zu regeln. Der jüngst dokumentierte Scherbenhaufen amtskirchlicher Fehlleistungen scheint täglich vergrößert zu werden. Beschleunigung im Mitgliederschwund ist damit vorprogrammiert.

Günter Knebel, Bremen

Probleme auf der Erde first

„Odysseus“ ist gelandet“,

wochentaz vom 24. 2. – 1. 3. 24

Ein Triumph für die Menschheit ist die Landung eines technischen Objekts auf dem Mond sicher nicht, und die Landungen von Menschen vor 50 Jahren waren es ebenso wenig. Das wäre weit zu hoch gegriffen. Wirkliche Triumphe für die Menschheit wären unter anderem die Abschaffung von Armut und Hunger, die Rettung von Gottes Schöpfung und Frieden auf Erden. Ich sehe nicht, dass Mond- und Marslandungen dazu etwas beitragen. Würden all die Milliarden, die solche Projekte verschlingen, und das entsprechende Know-How zur Lösung der Probleme auf der Erde ausgegeben, sähe es auf unserem Planeten wohl deutlich besser aus.

Hier gilt es Prioritäten zu setzen. Doch die Raumfahrtlobby ist sehr stark, und viele Politiker mögen sich dem vermeintlichen Fortschritt durch die Raumfahrt leider nicht in den Weg stellen. So greifen sie nach den Sternen beziehungsweise nach Mond und Mars und bekommen nicht einmal die Probleme auf der Erde in den Griff.

Joachim Fischer, Bremen

Ausgesetzte Dinge

„Wenn zwei sich finden“, wochentaz vom 17. – 23. 2. 24

Manche mögen denken, gibt es nichts Wichtigeres als ein Artikel über abgestellte Möbel? Aber in diesem Text habe ich mich in vielem wiedergefunden! Mir geht es ganz genau so, wenn ich Möbel, Bücher draußen stehen / liegen sehe – die tun mir einfach leid! Ich glaube nicht, dass Ihr Couchtisch oder andere Möbel leblos sind – wenn die Sachen aus Holz sind, war es mal ein Baum – und der lebt(e)! Irgendwie hat das mit-nach-Hause-nehmen solcher Dinge ja auch immer noch ein bisschen was mit Nachhaltigkeit zu tun. Bei Hydranten habe ich nicht das Gefühl, dass der so einsam und hilflos rumsteht. Vielleicht, weil ich mit Metall nicht so kann. Ich liebe Holz. Wie Sie sehen, gibt es auch noch andere Menschen mit dieser liebenswerten Macke Bleiben Sie anderen Wesen weiterhin so aufgeschlossen! Ulrike Küster, Norden