die kinderfrage
: Wie finde ich ein Publikum für meine Geschichten (Filme, Comics, Erzählungen)?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Terje, 9 Jahre alt.

Zum Glück lebst du in einer Zeit, in der es einfacher ist als jemals zuvor, ein Publikum für deine Geschichten zu finden – heute gibt es das Internet.

Vor 2.500 Jahren war das noch anders. Geschichten, die sich real ereignet haben, wurden sogar zu Fuß ans Publikum übermittelt. Der griechische Bote Pheidippides lief 42 Kilometer – von Marathon nach Athen –, um die Botschaft vom griechischen Sieg über die Perser zu übermitteln. Viel einfacher wurde das Weitergeben von Geschichten erst mit der Erfindung des modernen Buchdrucks im 15. Jahrhundert.

Willst du heute deine Geschichten erzählen, kannst du mit einem kleinen Publikum anfangen und sie Freunden zeigen. Mache ein paar Kopien, nehme sie mit in die Schule und verteile die Blätter. Aber mit ein paar Klicks kannst du die Geschichte auch im Internet veröffentlichen – spannender ist es sicher, wenn Menschen in weit entfernten Orten deine Texte lesen und dir einen Kommentar hinterlassen oder einen Daumen hoch geben können.

Vor dem Onlinestellen ist wichtig, welches Format deine Geschichte hat. Ist es ein Text, ein Bild oder ein Video? Für alles gibt es es geeignete digitale Plattformen. Für Texte ist es Wordpress, für Videos Peertube. Für Bilder und Zeichnungen ist ein Account bei Instagram empfehlenswert. Auf allen Plattformen findest du andere Nutzer, die auch Geschichten erzählen und diese mit anderen teilen.

Solltest du ein Handy haben, kannst du dir eine App herunterladen, mit der du Geschichten veröffentlichen kannst. Wenn du Zugang zu einem Computer hast, dann erreichst du die Plattformen über einen Browser, also ein Computerprogramm für Internetseiten. Beim Einrichten benötigst du eine E-Mail-Adresse und wahrscheinlich Unterstützung von deinen Eltern oder deinen Leh­re­r*in­nen.

Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an kinderfragen@taz.de

Nach deiner Anmeldung kopierst du den Text, das Bild oder das Video direkt in ein Feld und klickst auf „Veröffentlichen“. Es entsteht dann eine eindeutige Adresse in der Browserleiste (oben auf dem Bildschirm) nur für deinen Inhalt. Durch Eingabe dieser Adresse kann man auf der ganzen Welt deinen Text lesen oder deine Bilder sehen.

Um auf deinen Text aufmerksam zu machen, kannst du die Adresse im Browser, die sogenannte URL, per E-Mail an Freunde schicken. Auf den Plattformen kannst du Nutzer direkt per Chat anschreiben. Vielleicht teilen sie ja deinen Text mit anderen, weil sie ihn gut finden. Gerd Stodiek