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brief des tages

Grenzen der Normalität

„Film ‚The Zone of Interest‘: Angst und Unbehagen. Jonathan Glazers Spielfilm ‚The Zone of Interest‘ sticht aus den Filmen über den Holocaust heraus. Statt Grauen zu zeigen, macht er Schrecken hörbar“,

taz vom 28. 2. 24

Mit Interesse und einer leichten Verwunderung habe ich die verschiedenen Rezensionen gelesen, die Betonung der besonderen Perspektive auf das „normale“ Privatleben der Familie von Rudolf Höß in der direkten Umgebung von Auschwitz. Aber das gab es bereits vor 45 Jahren (!), und dazu fand ich keinen Hinweis: Der Film „Aus einem deutschen Leben“ von Theodor Kotulla mit Götz George in der Rolle von Rudolf Höß lief am 4. 2. 1979 in der ARD, in unmittelbarem Zusammenhang mit der Ausstrahlung der „Holocaust“-Serie. Ich habe beides als knapp 19-Jähriger mit tiefer Erschütterung gesehen, und ich glaube, dieser Höß-Film hat mich mit der bitteren Erkenntnis „Das hätte auch ich sein können“ nachhaltig beeinflusst und meine Sensibilität für das Thema der menschlichen „Schuldverstrickung“ nicht nur meiner Vorfahren, sondern auch meiner selbst hervorgebracht. Der neue Film kommt mir ein wenig pseudo-sensationell daher. Wir wissen das doch schon lange – wenn wir denn hinschauen. Andreas Pernice, Bremen

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