Jetzt ist die Lufthansa dran

Mitte der Woche streikt das Bodenpersonal der Kranichairline

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa zu einem 27-stündigen Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind von Mittwoch, 4.00 Uhr, bis Donnerstag, 7.10 Uhr, die Flughäfen Frankfurt am Main, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf, wie Verdi am Montag mitteilte. Die Lufthansa kritisierte den Arbeitskampf als „in Länge und Ausmaß völlig unverständlich“. Mehr als 100.000 Passagiere seien betroffen.

Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten am Boden in den Konzerngesellschaften Deutsche Lufthansa, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo und weiteren. Verdi gab die Zahl der Mitarbeiter mit rund 25.000 an, die Lufthansa sprach von 20.000, weil sie die außertariflichen Kräfte nicht mitzählt. Der Konzern bietet über eine Laufzeit von 36 Monaten zunächst eine Inflationsausgleichsprämie in zwei Schritten an, dann eine Gehaltserhöhung um 200 Euro und zwei prozentuale Lohnerhöhungen um 3 Prozent im April 2025 und 2,5 Prozent im April 2026.

Verdi bezeichnet das als „völlig unzureichendes Angebot“. Die Lufthansa-Beschäftigten hätten wegen der Inflation heute „rund 10 Prozent weniger in der Tasche als noch vor drei Jahren“, beklagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky. Obwohl der Konzern Rekordgewinne einfahre, würde „sich diese Situation mit dem Angebot der Arbeitgeber weiter verschlimmern“. Die Gewerkschaft fordert demgegenüber 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Tarifvertragslaufzeit von zwölf Monaten. Außerdem soll es eine konzernweit einheitliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro geben. (afp, taz)