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BMG trennt sich von Roger Waters. Die Bertelsmann Music Group (BMG) soll sich Berichten von Variety zufolge vom britischen Superstar Roger Waters getrennt haben. Der ehemalige Sänger und Mitgründer von Pink Floyd unterzeichnete 2016 einen Verlagsvertrag mit dem Musiklabel des Bertelsmann-Konzerns. Bereits letztes Jahr hatte der CEO von BMG, Thomas Coesfeld, Pläne für eine Neuaufnahme von Pink Floyds aus dem Jahr 1973 stammenden Klassiker „Dark Side of the Moon“ aufgekündigt. Das Album erschien schließlich beim britischen Indielabel Cooking Vinyl. Anlass für die Trennung von BMG sollen die jüngeren israel-, ukraine-, Nato- und US-feindlichen Äußerungen des 80-Jährigen sein. Als Waters auf Einladung Russlands 2022 vor dem UN-Sicherheitsrat sprach, sagte er, Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine sei „nicht unprovoziert“ gewesen. In einem Interview im November vergangenen Jahres antwortete er auf die Frage des US-Journalisten Glenn Greenwald, ob er denke, das Massaker der Hamas in Israel könne gerechtfertigt werden, mit: „Wir wissen nicht, was sie dort getan haben. Aber war es gerechtfertigt, dass sie sich der Besatzung widersetzen? Yeah.“ Israel warf er vor, die Berichte über geköpfte Babys erfunden zu haben. „Sie sagen, es wäre ihr 9/11. Aber was zur Hölle passierte den Amerikanern 9/11? Niemand weiß es.“ Schon in dem Interview sprach Waters davon, von BMG „gefeuert“ worden zu sein. Er sagte, dies wäre aufgrund von Druck durch die „israelische Lobby“ geschehen. Früher ließ Roger Waters während seiner Konzerte gerne ein aufblasbares Schwein in die Luft steigen, auf dem ein Davidstern prangte. Dann tauschte er den Davidstern durch die Namen von Rüstungskonzernen aus. Alter Antisemitismus in neuem Gewand – nun wohl ohne BMG.