Die Fußball-EM und die Kultur: Das größte Fußball­tor der Welt

Das „Fan Festival UEFA EURO 2024“ ist das Rahmenprogramm zur Fußball-EM in Berlin. Es soll zwei Fan Zones und viel Kultur in der ganzen Stadt geben.

Eine Animation: so soll das Brandenburger Tor zur Fußball EM 2024 aussehen: mit einem riesigen weißen Fußballtor, größer als das Brandenburger Tor, und viel grünem Rasen

Ja, wo spielen sie denn? So soll es zur Herren-Fußball-EM am Brandenburger Tor aussehen Foto: Kulturprojekte Berlin GmbH

BERLIN taz | Na, mal sehen, wie zufrieden die Uefa am Ende ist. Die legt bekanntlich Wert auf Eigenschreibweise (in Großbuchstaben) und gibt den Host Citys, also Städten, in denen Spiele stattfinden, dies und das vor. Es muss zum Beispiel einen spektakulären Hotspot geben.

Was darunter zu verstehen ist, wurde am Montagnachmittag im Kulturausschuss deutlich. Alma Seiberth, die Projektkoordinatorin des Fan Festival UEFA EURO 2024 – so heißt das Rahmenprogramm –, informierte über die Vorbereitungen und stand den Abgeordneten Rede und Antwort.

Verantwortlich für Planung und Umsetzung zeichnet die Kulturprojekte Berlin, eine landeseigene GmbH. Deren Schätzung geht von bis zu 2,5 Millionen Fans aus aller Welt aus, die in Berlin einfallen könnten. 21 Millionen Euro stehen zur Verfügung, der Löwenanteil geht für Infrastruktur und Sicherheit drauf.

Das Brandenburger Tor, so zumindest das Versprechen, soll an den 31 Tagen der EM in das größte Fußballtor der Welt verwandelt werden – wenn das nicht spektakulär ist! Der Uefa genügt das jedenfalls. In einer Animation der Kulturprojekte sieht man ein überdimensioniertes Tor und grünen Rasen. Leider kein echter, sondern einer aus Kunststoff.

Rasen soll wiederverwendet werden

Ob der denn „später wiederverwendet“ werden würde, wollte etwa Dennis Haustein von der CDU wissen. Genau das wäre die Idee, sagte Seiberth, bat aber um Geduld: „Die Gespräche dazu laufen noch.“ Eine Aussage, die noch öfter von ihr zu hören war.

Klarer sind die Eckpunkte des Rahmenprogramms, die in den nächsten Wochen mit Leben gefüllt werden müssen. Dazu hatte es eine Ausschreibung („open call“) an die Freie Szene sowie an etablierte Kunst- und Kulturplayer der Stadt gegeben. In der Fan Zone am Brandenburger Tor und in einer zweiten vor dem Reichstag wird es natürlich Public Viewing geben, also live übertragene Spiele. Da schwingt die Hoffnung nach einer Wiederholung des Feelings vom „Sommermärchen“ von 2006 mit.

Und wenn nicht gespielt wird, sollen verschiedene Veranstaltungen in den Fan Zones für Abwechslung und Stimmung sorgen. Zum Beispiel Konzerte und DJ-Sets, Ausstellungen, ein kuratiertes Kinoprogramm, Talkrunden sowie Events für Kinder und Familien. Es werden aber auch einen Tag lang inklusive Sportarten vorgestellt.

Die kulturelle Vielfalt Berlins abbilden – das ist auch Anspruch des stadtweiten Rahmenprogramms von und mit Kul­tur­ak­teu­r:in­nen aus der ganzen Stadt. „Über 100 Bewerbungen haben uns erreicht“, sagte Alma Seiberth. Das Theater Rambazamba ist dabei, das Humboldt Forum, aber auch das Theater unterm Dach oder der Pride Month, das queere Festival rund um die CSD-Saison.

Na, mal sehen, wie das alles die Ber­li­ne­r:in­nen und Gäste aus aller Welt annehmen werden.

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