Peter Grohmann
: Greiftrupps

Peter Hartz kann nicht mehr groß klagen, im Gegensatz zu seinen Empfängern. Denen geht's nämlich jetzt gewaltig an den Kragen, klagen sie. Aber die tun auch nicht gut! Sie schummeln und schwindeln, und wenn man sie erwischt, leugnen sie feist der Obrigkeit ins Gesicht. Im Gegensatz zu ihrem Namensgeber, dessen Name nun abermals in den Schmutz gezogen wird und der alles, aber wirklich alles zugegeben hat. Klar, er hat auch geschummelt – aber mit Anstand, und so blieb er letztlich ein hoch angesehener, vorbestrafter Ehrenmann.

Weil er ehrlich war, ein überführter Untreuer, Günstling der VW-Betriebsräte, deren Chef, ein Herrenreiter, nun abermals vor den Kadi gezerrt wird, wegen 1 Freundin (ich sage nur: Brasilien!). Hartz-IV-Empfänger leugnen immer bis zuletzt, auf Kosten der Gemeinheit. Sie haben weder einen Betriebsrat (wär ja noch schöner!) noch einen Arzt, der ihnen ein Gefälligkeitsattest ausstellen würde fürs Hohe Gericht – „wegen Unpässlichkeit verhindert“.

Der Hartz-IV-Empfänger wird zum Beispiel in Berlin, wenn er nicht spurt und fristgerecht bei seiner Fürsorge erscheint, mithilfe sozialer Greiftrupps zur Strecke gebracht. Über null Komma drei Prozent aller Hartz-IV-Empfänger scheren sich, so die Statistik, einen Dreck um Vorladungen oder Weiterbildung und setzen stattdessen wohlwollende Hilfen sofort in Bier oder Schnaps um. Sie stellen damit Gesetz und Ordnung – wie die Salafisten mit ihrer Koran-Verschenkerei – auf eine harte Probe.

Anders als der lernunwillige Hartz-Vierer hat der Salafist als solcher noch viel zu lernen. Beispielsweise, dass die Gideons (eine fromme Christenart mit Schwyzerdütsch) nach eigenen Angaben weltweit allein im vergangenen Jahr 65 Millionen Heilige Schriften weitergegeben haben (40 Millionen mehr als diese Moslembrüder). Ein unglaublicher Verdrängungswettbewerb also, ein Rennen um die Gunst Gottes, vor unser aller Augen! Wer hat die bessere Strategie beim Menschenfischen, die größeren Erfahrungen?

Ich sag mal so: Solange die Salafisten sich nicht ernsthaft mit der Geschichte der Christenheit befassen und immer nur im eigenen koranen Saft schmoren, besteht keine Gefahr, dass sie unser Gold plündern wie weiland die Spanier den Mayers oder Inkas. Übrigens, ihr Halbinsulaner aus Iberien, wo ist denn das Gold geblieben, hä? Passt bloß auf, dass euch die Indianer (die Indigenen, ich weiß) nicht mal verklagen, vor dem Europäischen Gerichtshof! Der hat jetzt die Klage eines Hartz-Vierlings mit Migrationshintergrund angenommen, wegen Verletzung der Menschenwürde. Da können sich die Indianer ein Beispiel nehmen.

Peter Grohmann, Kabarettist, ist Gründer des Bürgerprojekts Die AnStifter.