Kritik an Kürzungen für Jugend

Kirche, DGB und Naturfreunde kritisieren Ressort für „politische Bankrotterklärung“

Bremen taz ■ Auf die heftige Kritik der Betroffenen ist die Ankündigung von Sozialsenatorin Karin Röpke (SPD) gestoßen, die staatlichen Zuschüsse für die stadtteilübergreifende Jugendverbandsarbeit in den kommenden beiden Jahren um 670.000 Euro zu kürzen.

Angesichts des Vormarsches rechter politischer Orientierungen kämen die Kürzungen „einer politischen Bankrotterklärung“ gleich, sagte Bremens DGB-Vorsitzende Helga Ziegert (SPD). Der Deputationsvorschlag, der kommenden Donnerstag in der Bürgerschaft verhandelt wird, „läuft auf eine Abschaffung der politischen Jugendbildung hinaus“, kritisiert Ziegert. Betroffen wären neben dem Jugendrotkreuz und den kirchlichen Jugendgruppen auch die Naturfreunde oder die Gewerkschaftsjugend.

Kritik kam auch vom Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses in der Bürgerschaft, Hans-Albert Eike, und der Jungen Union. „Die Vorschläge machen die Förderung ehrenamtlicher Arbeit schwieriger“, warnte Eike, der auch Landesjugendwart der Bremischen Evangelischen Kirche ist.

Auch die CDU-Nachwuchsorganisation hält die geplanten Kürzungen für „nicht hinnehmbar.“ In einem Gesamthaushalt von einer halben Milliarde Euro pro Jahr müssten 300.000 Euro für außerschulische Jugendprogramme zu finden sein, sagte der Kreisvorsitzende der Jungen Union, Markus Bersebach. mnz