die gute nachricht
: Auch in Westdeutschland sind Mütter häufiger erwerbstätig

Grafik: Anna Eschenbacher, Johanna Hartmann, Francesca Morini. Quelle: Statistisches Bundesamt (Ost-/Westdurchschnitt ohne Berlin). Fotos: stock.adobe.com

Traditionelle Geschlechterrollen sind auch lange nach der Wende in Westdeutschland stärker verbreitet als im Osten. Sichtbar wird das etwa in den Erwerbstätigkeitsquoten von Müttern minderjähriger Kinder. Deutschlandweit ist die Quote zwischen 1997 und 2022 nur um 11 Prozentpunkte angestiegen – sie lag 2022 bei 69 Prozent. Allerdings holten zumindest westliche Bundesländer in dem Zeitraum ordentlich auf. 1997 waren in Westdeutschland 55 Prozent aller Mütter erwerbstätig, 2022 waren es schon 68 Prozent. Im egalitär geprägten Osten stieg die Erwerbstätigkeit der Mütter im angegebenen Zeitraum von 70 auf 79 Prozent.

Innerhalb von 25 Jahren ist das Ost-West-Gefälle also um gut ein Viertel geschrumpft. Vor allem der Ausbau der Kinderbetreuungsangebote dürfte dazu beigetragen haben, dass Westdeutschland um ganze 13 Prozentpunkte nachzog. Bei den Vätern hat sich seit 1997 kaum etwas geändert – bleibt die Frage, wer sich trotz Erwerbsarbeit um Sorge- und Hausarbeit kümmert. Alena Wacenovsky