CLOF e. V.

Die Creative Lobby of the Future versorgt politische Events mit der nötigen Infrastruktur

Veranstaltung

Aktionstag gegen Rassismus und Intoleranz am 5. Mai 2012 ab 12 Uhr vor dem Brandenburger Tor.

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Holger Werner hat eine klare Einstellung zur Politik. „Politik ist kein Konsumgut und bedeutet, anzupacken“, sagt der Initiator des Berliner Netzwerks Creative Lobby of the Future (CLOF). Diskutieren allein reiche nicht. Wenn man die Welt wirklich verbessern wolle, müsse man seine Forderungen aktiv in die Mitte der Gesellschaft tragen, sei es, indem man auf die Straße gehe, Unterschriften für das eigene BürgerInnen-Begehren sammle oder Mitglieder für seine Gruppe werbe.

Ums Anpacken geht es auch bei CLOF. Das Netzwerk versorgt politische Events jeder Art mit der nötigen Infrastruktur. Das Angebot reicht vom Lautsprecherwagen über die Gesangsanlage bis hin zum Presseverteiler für die jeweilige Aktion. Anders als jede andere Eventfirma achtet CLOF dabei nicht aufs Geld, sondern darauf, dass das politische Engagement stimmt. „Will jemand etwas für seine Mitmenschen tun, ist er bei uns richtig aufgehoben“, sagt Werner.

Gegründet wurde CLOF 2006 in Berlin von der AG Soziales mit dem Ziel, eine Organisationsplattform zu bieten für politische Gruppen und Initiativen aus ganz Deutschland. Eine zentrale Anlaufstelle für logistische Belange fehlte zu dem Zeitpunkt in der gesamten Bundesrepublik. Prominente Gründungsmitglieder sind der Sozialwissenschaftler und Aktivist Peter Grottian, FDP-Politiker Markus Löning und das vor kurzem verstorbene Attac-Bundesvorstandsmitglied Roland Klautke. Inzwischen zählt CLOF 28.000 Aktive und Fördermitglieder, die den Newsletter des Netzwerks beziehen, es finanziell unterstützen oder seine Dienste für sich in Anspruch nehmen.

Die Dienstleistungen des Netzwerks sind vielseitig. Als man sich 2011 vor der Berliner Zentrale der CDU traf, um ein gemeinsames Zeichen für den Atomausstieg zu setzen, stellten Holger Werner und seine MitstreiterInnen die Bühne, die sanitären Anlagen und die Absperrungen bereit, organisierten das Catering, bedruckten T-Shirts und pressten Buttons zum Anstecken, machten Werbung und kümmerten sich um die Internetseite.

Auch bei anderen Großveranstaltungen wie der Demonstration „Freiheit statt Angst“, mit der jedes Jahr gegen die Überwachung des öffentlichen Raums und die Vorratsdatenspeicherung protestiert wird, sowie bei der Aktion „Wulff den Schuh zeigen“, bei der mehrere hundert Menschen ihren Unmut über das Verhalten des ehemaligen Bundespräsidenten Luft machten, war CLOF mit dabei. Bei der Kundgebung vor dem Schloss Bellevue kümmerte sich das Netzwerk um die Pressearbeit.

Das Netzwerk ist aber nicht nur ein zuverlässiger Partner für PolitaktivistInnen, sondern auch für die Polizei. Wie Holger Werner berichtet, kenne man sich inzwischen sehr gut, wodurch eine Demonstration weniger Auflagen bekomme, wenn CLOF mit am Organisationstisch sitze. „So gibt es von vornherein weniger Konfliktpotenzial. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten“, sagt Werner. Neben der Infrastruktur für Politikevents kümmert sich CLOF auch um die Vernetzung von Gruppen. So kann man eigene Aktionen im Online-Terminkalender bewerben und darüber MitstreiterInnen gewinnen. Der Terminkalender kann über die Homepage des Netzwerks erreicht werden.

Darüber hinaus initiiert CLOF auch eigene Kampagnen und Aktionen. Im März 2012 startete die Kampagne „Warrior“, mit der gegen die Vereinnahmung nordischer Geschichte und Motive durch deutsche Neonazis protestiert werden soll. Mit Kennenlerntagen sollen Vorurteile abgebaut und zu gesellschaftlichen Engagement motiviert werden. Auch wandte sich CLOF an die Vertretungen Norwegens, Finnlands und Schwedens, damit diese ihren Unmut über Neonazis zum Ausdruck bringen. Eine Bildungskampagne und ein Gesangswettbewerb sind ebenfalls geplant. „Wir wollen Neonazis zeigen, dass kein Platz für sie ist im Europa der Gegenwart“, kommentiert Werner.

Weiterhin ist ein Aktionstag gegen Rassismus und Intoleranz geplant, der am 5. Mai am Brandenburger Tor stattfinden soll. Auch hier geht es um einen interkulturellen Austausch, mit dem Vorurteile abgebaut werden sollen. Mitorganisatoren des Aktionstages sind die Türkische Gemeinde, das Haus der Demokratie und Menschenrechte, die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Ver.di, die IG Metall sowie die SPD und die Grünen.

Wer Interesse an CLOF hat, kann sich im Verteiler des Netzwerks eintragen. Zudem besteht auch die Möglichkeit Crewmitglied zu werden und bei der Organisation von Events mitzuhelfen. Spenden sind ebenfalls willkommen. Ansonsten gilt: Selbst anpacken! „Nur so wird sich was ändern“, sagt Holger Werner.

LUKAS DUBRO