Protest erreicht Pfefferberg

KULTUR Heute findet die erste Aktion gegen das BMW Guggenheim Lab am künftigen Standort statt

Die Aktionen gegen das BMW Guggenheim Lab erreicht den Pfefferberg, in dem das Lab im Juni stattfinden wird. Den Protestauftakt bildet eine Videokundgebung vor dem Eingang des Pfefferbergs am heutigen Abend, die über die Herkunft des BMW-Kapitals informieren soll. Gezeigt wird eine Dokumentation über die Verstrickungen der hinter BMW stehenden Unternehmerfamilie Quandt mit dem Nazi-System. Auch ein aktueller Bericht über Leiharbeit in den BMW-Werken wird zu sehen sein.

„Damit wollen wir der Imagekampagne von BMW inhaltlich Paroli bieten und die Auseinandersetzung mit dem Konzern befördern“, sagt David Kaufmann von der Initiative „BMW Lab verhindern“. Die Initiative unterstützt AnwohnerInnen aus Mitte und Prenzlauer Berg bei der Organisation der Filmkundgebung. Wie darüber hinaus ein inhaltliches Gegengewicht zum Lab gesetzt werden soll, ist noch unklar. Dass die Diskussion über die Zukunft der Stadt in den öffentlichen Raum gehört und nicht ins BMW-finanzierte Lab, ist ein Hauptargument der Gegner. Über steigende Mieten, Zwangsumzüge und die Privatisierung des Trinkwassers soll geredet werden, fordern sie. Doch wo, wann und wie das vonstattengehen soll, liegt für sie noch im Dunkeln.

„Die Frage der Form ist völlig offen“, sagt Kaufmann. Sicher ist, dass seine Initiative eine Zusammenarbeit mit dem Lab strikt ablehnt. „Einen Austausch mit den dortigen Kuratoren wird es auf keinen Fall geben. Wir werden niemals unter dem Dach von BMW diskutieren.“ JOANNA ITZEK