Gewässer werden brauner

Der Klimawandel beeinflusst auch das Leben in Seen stark. So können an kältere Wasserbereiche angepasste Fische auf zwei Arten betroffen sein, wie ein Forschungsteam herausgefunden hat: direkt durch die Erwärmung des Wassers sowie indirekt durch zunehmende Eintrübung der Gewässer, die sogenannte Verbräunung. Viele Seen werden im Zuge der Erd­erwärmung brauner, weil in ihnen mehr organisches Material entsteht und von umliegenden Böden – etwa bei Starkregen – eingetragen wird. Das Phänomen ist in skandinavischen Ländern wie Schweden und auch in einigen Regionen Deutschlands schon deutlich zu beobachten.

Verbräunung kann den Sauerstoffgehalt gerade des kühleren Tiefenwassers erheblich verringern, wie das Team um Stephen Jane von der Cornell University in Ithaca im Fachmagazin PNAS erläutert. Dunkleres Wasser nimmt mehr Wärme auf, was den Klimawandeleffekt an der Oberfläche der Seen noch vergrößert. In der Folge wird die Schichtenbildung zwischen dem wärmeren Oberflächen- und dem kühleren Tiefenwasser verstärkt und die Durchmischung nimmt ab. Das wiederum kann zu Sauerstoffmangel am Gewässergrund führen, da Sauerstoff vor allem in den oberen Schichten gebildet wird. (dpa)