Bei sich Paulas Selbstbildnis gehört neuerdings Paulas Museum

„Selbstbildnis nach halbrechts, die Hand am Kinn“ hat Paula Modersohn-Becker dieses 1906 entstandene Gemälde ganz deskriptiv benannt: War dieser Titel Ausdruck bloßen Understatements oder spricht aus ihm eine gewisse Beklommenheit vor dem hier erreichten Grad der Abstraktion?Niemand in Deutschland hatte sich zum Entstehungszeitpunkt auch nur annähernd so weit auf diesem Weg vorgewagt, den in Frankreich simultan Pablo Picasso und Georges Braque erprobten und der diesseits des Rheins erst zehn Jahre später im Expressionismus so richtig in Mode kommen sollte: ein Schlüsselwerk der Kunstgeschichte und für die persönliche Entwicklung der Malerin. Lange war es Teil einer Privatsammlung gewesen – ein Glücksfall für die Böttcherstraßen GmbH als Trägerin des Paula-Modersohn-Becker-Museums, wo es seit einer Woche in der Dauerausstellung hängt – als Neuerwerbung. Die meisten wichtigen Gemälde der Hausheiligen, die in Bremen aufwuchs, befinden sich seit Langem in festen Händen. Der Ankauf gelang mit Sponsoren­hilfe. Bei seiner Eröffnung 1927 war das Haus das erste dem Schaffen einer Malerin gewidmete Museum. Foto: Paula Modersohn-Becker Museum