Tesla den Hahn abdrehen

Rund 250 Menschen demonstrieren in Grünheide gegen den Wasserverbrauch des Tesla-Werks und die weitere Abholzung von 110 Hektar Wald

Von Darius Ossami

Mit einer „Blaues-Band-Aktion“ sollte ein Zeichen gesetzt werden. Die Aktion, an der sich rund 250 Menschen beteiligten, fand am Samstag am Bahnhof Fangschleuse in unmittelbarer Nähe der „Gigafactory“ des US-Autobauers Tesla statt. Der Protest richtete sich gegen den Wasserverbrauch und die geplante Erweiterung des Tesla-Werks.

„Tesla den Hahn abdrehen“ heißt das neue Bündnis, das zu der Veranstaltung aufgerufen hatte. In dem Bündnis haben sich verschiedene Gruppen aus Brandenburg und Berlin vernetzt Sie setzten sich für einen weltweiten Wasserschutz, eine Mobilitätswende und gegen den Ausbau der Tesla-Gigafactory ein. Neben der Bürgerinitiative Grünheide und dem Verein für Natur & Landschaft Brandenburg gehören dazu unter anderen auch Extinction Rebellion, Sand im Getriebe Berlin und die Interventionistische Linke.

Mit der „Blaues-Band-Aktion“ soll ein Zeichen für den lokalen und globalen Wasser- und Waldschutz gesetzt werden. Das „Blaue Band“ stehe für Schutz, sagte Manu Hoyer von der BI Grünheide zur taz. „Es wäre katastrophal, wenn die Gemeindevertretung einer zerstörerischeren Erweiterung zustimmt.“

Tesla hat einen neuen Bebauungsplan beantragt, um das Werksgelände erheblich zu erweitern und die Produktion auf bis zu einer Million Fahrzeuge jährlich zu steigern. Dafür will Tesla bereits Anfang 2024 weitere 170 Hektar Wald roden. 60 Hektar gehören bereits dem Unternehmen, 110 Hektar sind noch im Besitz des Landesforstbetriebs. Der lokale Wasserverband und die Forstverwaltung sind laut Bündnis dagegen.

Obwohl das Genehmigungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist, rode die Deutsche Bahn bereits seit Oktober rund 70 Hektar Wald für die geplante Verlegung des Bahnhofs Fangschleuse. Für ihre „Baufeldfreimachung“ habe die Bahn eine Ausnahmegenehmigung erhalten. Dass Menschen vor Ort protestierten, sei den Verantwortlichen egal, so Hoyer. Es würden einfach Fakten geschaffen. „Das ist ein Skandal.“