unterm strich
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Im Potsdamer Neuen Palais wird in der Advents- und Weihnachtszeit die historische Weihnachtskrippe von Wilhelm II., dem letzten deutschen Kaiser, zu sehen sein. Der Mann aus dem Hause Hohenzollern war bis zu seinem Lebensende Monarchist. Der Imperialist und Erfinder der „Weltpolitik“ ging als glühender Antisemit und Steigbügelhalter der Nazis in die Geschichte ein. Wie die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten am Samstag mitteilte, hat sie die Krippe für einige Wochen als Leihgabe erhalten. Des Kaisers Krippe wird demnach am historischen Aufstellungsort, dem Grottensaal des Schlosses, zu besichtigen sein. Nach Angaben der Stiftung stammt die Krippe vom in Abensberg (Bayern) geborenen Bildhauer und Krippenschnitzer Sebastian Osterrieder. Die Präsentation ist für kommenden Freitag geplant.

Schauspielerin Fritzi Haberlandt (48, „Babylon Berlin“) habe bei ihrer Dankesrede für den Theaterpreis „Der Faust“ eine filmreife Vorstellung hingelegt, meldet dpa. „Ich freu mich wirklich riesig! Ich flippe aus!“, sagte die Schauspielerin am Samstagabend im Hamburger Thalia Theater und sprang ihrem Kollegen Felix Knopp, der durch den Abend führte, vor Glück in die Arme. Haberlandt wurde für ihr Spiel in Jossi Wielers Inszenierung von Elfriede Jelineks „Angabe der Person“ am Deutschen Theater Berlin geehrt.

Bei der Vergabe des Deutschen Theater­preises hat sich Johanna Trudzinski vom Schauspielhaus Bochum als beste Kostümbildnerin durchgesetzt. Bei der Preisvergabe am Samstagabend in Hamburg wurde sie für ihre Arbeit am Theaterstück „Baroque“ von Lies Pauwels geehrt, das in der Ruhrgebietsstadt im Mai 2022 uraufgeführt worden war und sich kritisch mit der Situation schwergewichtiger Menschen in einer eitlen Gesellschaft beschäftigt. Die Kostüme seien „sowohl süffig, verführerisch und prunkvoll als auch glitzernd, banal und grotesk“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Es gebe „überraschende wie lustvolle Verbindungen über die Epochen hinweg“.