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Wenn ein Wohnwagen die Immobilienpreise antreibt

Es ist laut, voller Autos, und von frischer Luft kann in der Stadt auch nicht die Rede sein – kaum verwunderlich, dass immer mehr Ber­li­ne­r*in­nen von einem Garten in Brandenburg träumen.

Zum Beispiel in Bestensee, wo einen neben schönen Seen mindestens ebenso schöne Wälder erwarten. Und gut angebunden ist es auch noch.

Da reisen zur Besichtigung eines Grundstücks mit 1.000 Quadratmetern für nur 150 Euro im Monat die Menschen natürlich in Scharen an. Doch vom Mietenwahnsinn der Hauptstadt bleibt auch das Umland nicht verschont. Und weil sich mit der Pacht der Gemeinde kein Profit erzielen lässt, greift man zu anderen Tricks. Da ist ja noch dieser alte Camper, nicht viel wert. Kostet trotzdem 10.000 Euro Abschlag. Selbst mit 2.000 obendrauf kommt ohne Verhandlung die Absage – wie viel am Ende wohl geboten wurde? So oder so hat es sich gelohnt, lag der Preis der Vorpächterin, wie zu erfahren war, vor vier Jahren noch bei 6.000 Euro.

Bestensee

8.930 Ein­wohner*innen.

Die brandenburgische Gemeinde, etwa 35 ­Kilometer südöstlich des Berliner Stadtzentrums gelegen, hat beste Seelage: Insgesamt elf Seen mit einer Gesamtfläche von 540 Hektar finden sich hier.

Der Besuch der nahe gelegenen Kneipe ist ähnlich ernüchternd. Misstrauisch mustern einen die Einheimischen. „Ihr wollt hier hin? Aber keine Letzte Generation oder Hamas!“ Wer kennt sie nicht, die Klima-Hamas. Ob die am Ende den Garten bekommen haben? Marie Frank