zurück in die zukunft:

Langsam schiebt sich der Dampfer über die Weltmeere. Der Schornstein raucht, ein riesiger Staubsaugerarm wird ins Wasser gelassen. Es muss noch viel Seetang vom Meeresboden abgesaugt und in der schwimmenden Fabrik an Bord weiterverarbeitet werden.
So stellte man sich bei der Nudelfabrik Birkel Ende der 1950er Jahre die industrielle Seetangproduktion der Zukunft auf einem Sammelbildchen vor. Die Ideen über die Verwendung der Algen reichten von Schlankheitspulver und medizinischen Umschlägen bis hin zu Puddingpulver und Speiseeis. Seetang war in vielen Küstengebieten damals schon lange eine wichtige Nahrungsquelle. Heute werden in Asien mehr als 20 Millionen Tonnen Seetang pro Jahr geerntet. Dort muss aber kein Dampfer das Meer absaugen. Stattdessen werden die Algen an parallel verlaufenden Leinen gezüchtet. Wie im Schwimmbad, wo das Becken von Absperrleinen durchzogen ist.
In Deutschland essen wir aber kaum Algen. Die Noriblätter um die Sushirolle sind für viele schon das Maximum. Dabei sind Algen ein echtes Zukunftsessen. Sie beinhalten wie Fisch wichtiges Vitamin-B12, ihr Verzehr könnte also die Fischbestände schonen. Konrad Bierl
Zukunftsbilder aus der Vergangenheit
und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen