leserInnenbriefe
:

Nostalgie ist nicht hilfreich

„Hamburgs S-Bahn-Tunnel ist so gar nicht alternativlos“,

taz nord vom 10. 11 .23

Prellbock schlägt vor, Regionalzüge von Schleswig-Holstein über Hamburg nach Niedersachsen durchfahren zu lassen, um den Hauptbahnhof zu entlasten? Genau dafür braucht es doch aber den Diebsteich-Bahnhof statt des bisherigen Kopfbahnhofs, dessen Erhalt das ursprüngliche Anliegen der Prellböcke ist und genau dafür braucht es zusätzliche Kapazitäten auf der Verbindungsbahn, um die es bei dem neuen S-Bahn-Tunnel geht. Auch der andere Alternativvorschlag ist wenig überzeugend, Bahnhöfe wären weit außerhalb, das würde zu einer zusätzlichen Belastung von U- und S-Bahnen führen, und es würde der Bahn einen großen Marktvorteil gegenüber Auto und Flugzeug nehmen, nämlich, dass man einfach mitten ins Herz der Städte kommt. Und ob eine solche komplett neue Strecke billiger wäre, würde ich auch bezweifeln. Ich mag ja auch die oberirdische S-Bahnstrecke über Dammtor, aber ich sehe nicht wirklich eine sinnvolle Alternative zum neuen Tunnel. Nostalgie ist nicht hilfreich für die Verkehrswende, da muss man auch Neues wagen. Und Geld in die Hand nehmen. Ruediger, taz.de

Das wirklich Teure ist das Tunnelbauen

„Hamburgs S-Bahn-Tunnel ist so gar nicht alternativlos“,

taz nord Stresemannstraße 23 22769 Hamburg briefe@taz-nord.de www.taz.de

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leser:innenbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

taz nord vom 10. 11. 23

@RuedigerDas Problem mit dem Durchfahren dürfte eher darin liegen, dass die Länder für die Ausschreibung der Regionalverbindungen zuständig sind. Eine gemeinsame Ausschreibung von Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen erscheint kaum vorstellbar. Ohne wird aber der Hauptbahnhof im Regionalverkehr als „Zwei-Richtungs-Kopfbahnhof“ genutzt und einfahrende Züge blockieren die ausfahrenden. Außerdem ist die Elbbrücke noch belasteter als die Verbindungsbahn. Daneben muss man auch Alternativen schaffen für alle, die gar nicht in die Altstadt wollen, sondern von einem der Vororte in einen etwas abseitigeren Stadtteil, zum Beispiel von Norderstedt nach Allermöhe oder Buchholz nach Altona. Der gesamte Tangentialverkehr wird im Augenblick über den Hauptbahnhof geleitet, was diesen zusätzlich belastet. Die vorgeschlagene Elbbrücke in Verbindung mit der neuen U-Bahn oder besser noch einer Stadtbahn kann das schon bewerkstelligen. Das wirklich Teure an der Strecke ist übrigens immer das Tunnelbohren. Insgesamt haben sich in solchem Umfeld Hochbahnen bewährt. Allerdings sind die für die Elbquerung keine Alternative. Zangler, taz.de