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A

Alexis Sorbas USA 1964, R: Michael Cacovannis, D: Anthony Quinn, Alan Bates, Irene Papas

“Ein gewalttätiger Grieche versucht einem zahmen, jungen Engländer beizubringen, wie man richtig lebt. Das Konzept von der zentralen Lebenskraft ist banal und dick aufgetragen, aber Anthony Quinn ist in der Rolle tatsächlich voller Weisheit und Stärke. Der Film spielt auf der rauen und schönen Insel Kreta, die ihm die Touristenfluten der 60er und 70er Jahre verdankt.“ (Pauline Kael) City

Am Tag als Bobby Ewing starb Deutschland 2005, R: Lars Jessen, D: Gabriela Maria Schmeide, Peter Lohmeyer

„Im Frühjahr 1986 stoßen eine geschiedene Städterin und ihr 17-jähriger Sohn in der Provinz der Wister Marsch zu einer kleinen Kommune, die sich im routinierten Widerstand gegen das Atomkraftwerk Brokdorf eingerichtet hat und dabei ihre politischen Ideale allmählich überlebt. Eine unterhaltsame, präzis rekonstruierte und hervorragend gespielte Mischung aus Polit-Satire, Provinzkomödie und Coming-of-Age-Geschichte, die nie hämisch, sondern liebevoll und melancholisch einen Schwebezustand der Desorientierung beschreibt, der durch die Reaktor-Katastrophe in Tschernobyl durchgerüttelt wird und eine bis heute aktuelle Brisanz der Thematik offenbart.“ (filmdienst) Schauburg, Gondel

The Amityville Horror USA 2005, R: Andrew Douglas, D: Ryan Reynolds, Melissa George

“Mit acht Filmen gehört die „Amityville Horror“-Reihe zu einer der langlebigsten des Genres. Diese Neuauflage, produziert von Actionregisseur Michael Bay, ist ein Haunted-House-Grusler mit allem, was dazu gehört: klappernde Fenster, umtriebiges Mobiliar und Nachwuchsmimen, die sich mit allerlei Geistergesocks herumschlagen müssen. Kurz: ein bisschen „Poltergeist“ und „Shining“, dazu leidlich Adrenalin. Gleichzeitig ist „Amityville Horror“ ein charmant altmodischer Film, weil er weniger auf Slasher-Thrill setzt als auf atmosphärische Schockeffekte.“ (Cinema) Cinespace

Andiamo! Deutschland/Italien 2004, R: Thomas Crecelius / Originalfassung mit Untertiteln

„Eine Liebeserklärung an die sizilianische Barockstadt Noto und ihre Bewohner, aus deren Erzählungen, Erinnerungen und Träumen sich ein zwischen Spiel- und Dokumentarfilm oszillierendes Essay über Heimat und Fremde, Jugend und Alter, Werden und Vergehen entwickelt. Während die atmosphärischen Bilder faszinieren, krankt der Film an seinen gedrechselten Drehbuchsätzen: Die Idee, Volkes Gedanken in eine Kunstsprache zu überführen und wieder vom Volk interpretieren zu lassen, wirkt wie ein schwacher Aufguss vergangener Experimentalfilmversuche.“ (filmdienst) Cinema

B

Der Babynator Kanada/USA 2005 R: Adam Shankman, D: Vin Diesel, Brittany Snow

„Als grimmiger Marine muss Vin Diesel die fünf Kinder einer von Terroristen bedrohten Familie beschützen. Das klingt nach reichlich Situationskomik, doch der lange als Actionstar von morgen gehandelte Muskelmann scheitert kläglich an seiner völligen Humorlosigkeit.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Cinemaxx OL

Barfuß Deutschland 2004, R: Til Schweiger, D: Steffen Wink, Til Schweiger

„Mit „Barfuß“ knüpft Til Schweiger dort an, wo er als Co-Regisseur von „Knockin‘ On Heaven‘s Door“ den Faden abgelegt hat, und erzählt ein romantisch amüsantes Roadmovie um ein zufällig zusammengeratenes Pärchen: Nick, der angemessen coole Loser, und Leila, eine Ausreißerin aus der Psychiatrie, die das Leben vor den Anstaltsmauern mit den Augen eines Kindes sieht, und nun von Nick widerwillig die einfachsten Dinge der Welt erklärt bekommt. Astreiner Märchenstoff – den Traumfabrikfan Schweiger schwungvoll erzählt.“ (tip) Cinespace, Cinemaxx OL

Batman Begins USA 2005, R: Christopher Nolan, D: Christopher Bale, Michael Caine

„Mit sorgfältiger Charakterisierung, einer von Schauspielern, nicht von Effekten getragenen Story und einem dramatischen, realitätsverhafteten Erzählton kommt frischer Wind ins Fledermaus-Franchise. Auch wenn im letzten Drittel das Gleichgewicht zur Action verlagert wird, bleibt der Bombast der Vergangenheit auf Augenblicke reduziert. Und Christian Bale ist als Batman, als „American Psycho“, eine Offenbarung.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx,Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar

Be Cool USA 2005, R: F. Gary Gray, D: John Travolta, Uma Thurman

„Chili Palmer war vor zehn Jahren der Held von Barry Sonnenfelds schwarzer Komödie über einen Schuldeneintreiber, der in Hollywood Karriere als Filmproduzent macht. Der Film war enorm erfolgreich, eine Fortsetzung lange in Planung. Nun liegt sie vor - aber „Be Cool“ ist trotz guter Ansätze eine einzige Enttäuschung. Den smarten Chili verschlägt es diesmal ins Musikbusiness, wo er der schönen Ediebeim Aufbau ihres Plattenlabels hilft. Aber unter der Regie des komödienunerfahrenen F. Gary Gray bleibt der Witz des Originals auf der Strecke. “ (Cinema) City

C

Chucky‘s Baby USA 2004, R: Don Mancini, D: Jennifer Tilly, Hannah Spearritt

„Mörderpuppe Chucky killt auch im fünften Ableger der drastischen Horrorkomödien-Reihe munter weiter. Nach dem letzten Teil „Chuckys Braut“ gibt es ein Wiedersehen mit Jennifer Tilly, die sich mit vielen selbstironischen Seitenhieben selbst spielt. Die etwas angestrengte Mischung aus Hollywood-Satire und Slasherfilm wird treue Franchise-Fans ausgiebig amüsieren.“ (Blickpunkt:Film) CineStar

Crossing the Bridge - The Sound of Istanbul Deutschland, Türkei 2004, R: Fatih Akin

„Was für Regisseur Fatih Akin als Fanprojekt begann, wurde zum faszinierenden Porträt der Metropole Istanbul: Musikfilm, Generationenporträt, kulturelle Visitenkarte einer Stadt. Einstürzende-Neubauten-Bassist Alexander Hacke steht ihm als deutscher „Musikbotschafter“ zur Seite. Neben Stars wie Sezen Aksu oder Orhan Gencebay beeindrucken vor allem die jungen Bands, die orientalische mit westlichen Klängen verknüpfen, ohne sich an Europa anzubiedern. Für Akin das erfolgreiche Debüt als Musikfilmer.“ (tip) Schauburg, Cinemaxx

D

Darwins Alptraum Frankreich/Österreich/Belgien 2004, R: Hubert Sauper

„Dokumentarfilm über das fatale Zusammenspiel von Ökonomie und Ökologie, das das Leben am Victoriasee in Tansania auf kurz oder lang zerstören wird. Das Ansiedeln von Barschen, die als Speisefisch nach Europa und Japan exportiert werden, und die damit einhergehende Industrie haben zwar kurzfristig Arbeitsplätze geschaffen und Devisen eingebracht, zerstören aber langfristig das ökologische Gleichgewicht des Binnengewässers sowie alte soziale Strukturen. Der Film zeigt diese Konsequenzen mit schonungsloser Offenheit und beschreibt differenziert die komplizierte Zusammenhänge zwischen so unterschiedlichen Dingen wie dem Fischfang, AIDS und Waffenschiebereien. Dabei entsteht ein Bild von erschreckender Düsternis. (filmdienst) Cinema, Atlantis

DisPositionen

DisPositionen ist ein neues Forum für Künstler/innen, Filmemacher/innen, Theoretiker/innen und Interessierte. DisPositionen: das sind Diskurse, Räume, Institutionen und Anordnungen von Kunst und Kino. DisPositionen bringt aktuelle Positionen der bildenden Kunst und des Films ins Gespräch. In seiner ersten Ausgabe begegnen sich der Filmkünstler Heinz Emigholz und das Künstlerduo Korpys/Löffler. Die Kunsttheoretiker Gregor Stemmrich (Dresden) und Marc Ries (Wien) stellen der Präsentation der Werke jeweils theoretische Positionen an die Seite bzw. gegenüber. Das eintägige Symposium beginnt um 14 Uhr im Kino 46, wo Heinz Emigholz seinen Film »Sullivans Banken« sowie Ausschnitte aus »Maillarts Brücken« und »D‘Annunzios Höhle« vorstellt. Gegen 16 Uhr wird die Veranstaltung mit den Raum-Installationen von Korpys/Löffler im Neuen Museum Weserburg fortgesetzt.“ (Kommunalkino) Kino 46

Die Dolmetscherin USA/Großbritannien/Frankreich 2005, R: Sydney Pollack, D: Nicole Kidman, Sean Penn

„Eine Dolmetscherin der Uno belauscht die Planung eines Mordkomplotts: Ein afrikanischer, des Völkermords beschuldigter Diktator soll anlässlich eines Auftritts vor der Vollversammlung getötet werden. Für den ermittelnden Sicherheitsbeamtenbeginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem sich die Fronten ständig verschieben, kein Vertrauen gerechtfertigt scheint und selbst die Opfer ins Zwielicht geraten. Über weite Strecken ein solide konstruierter und von Sydney Pollack solide inszenierter Thriller, der letztlich aber doch daran krankt, dass Staffage und Klischee ernst genommen und die Spannungsmomente hohlem Pathos geopfert werden. (Neue Zürcher Zeitung) Autokino Bremen, Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Casablanca OL

E

Elfriede und Elfriede Deutschland 2004, R: Hanna Laura Klar

„Doppelporträt der österreichischen Schriftstellerinnen Elfriede Gerstl und Elfriede Jelinek. Trotz aller charakterlichen Differenzen und des Altersunterschiedes merkt man die stille Komplizenschaft der beiden Freundinnen, die vieles über ihr Privatleben und die Vergangenheit in der Obhut dominanter Mütter preis geben. Formal mitunter etwas irritierender Dokumentarfilm, der jedoch durch unbekannte Facetten der Porträtierten entschädigt.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Erkan & Stefan – Der Tod kommt krass! Deutschland 2004, R: Michael Karen, D: Erkan Maria Moosleitner, Stefan Lust

„Dritter Film der Proll-Komödianten Erkan und Stefan, die als Gewinner eines TV-Quiz auf einem Kreuzfahrtschiff landen. Sie werden in den Mord an einem Fernsehmoderator verwickelt und entlarven den Täter sowie ein Terroristen-Pärchen. Dem Film nach einem Drehbuch der eitlen, aber untalentierten Comedy-Stars können weder die überforderte Regie noch die chargierenden Darsteller Reiz verleihen, sodass er in der untersten Komödien-Schublade landet.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL

F

Fateless: Roman eines Schicksallosen Ungarn 2005, Lajos Koltai, D: Marcell Nagy, Béla Dora

“Das Regiedebüt von Kameramann Lajos Koltai nach der autobiographischen Vorlage von Nobelpreisträger Imre Kertész. Nach vielen Filmen der letzten Jahre über die Zeit des 2. WK und den Holocaust, repräsentiert „Fateless“ einen Endpunkt der filmischen Aufarbeitung der historischen Ereignisse. Was im Grunde filmisch unmöglich ist, nämlich das, was die Betroffenen in dieser Zeit erlebt haben, nachvollziehbar zu machen, wird hier am ehesten erreicht. Der Titel könnte nicht passender sein, denn hier wird ein junges Leben geschildert, das nach dem Überleben nicht mehr ein Leben ist, das mit Glückseligkeit, Friede, Hoffnung, Glaube an gleich was oder Liebe konontiert werden kann.“ (more-magazin) Gondel

Felix – Ein Hase auf WeltreiseDeutschland 2005, R: Giuseppe Maurizio Laganà

„Felix ist ein Plüschhase und Held der Kinderbücher von Annette Langen und Illustratorin Constanza Droop, die bereits sechs Abenteuer des niedlichen und sehr selbständigen Kuscheltiers veröffentlicht haben. Bei Kindern in Asien wie Europa bekannt, wird das erste klassische und liebevoll in Szene gesetzte Zeichentrick-Leinwandabenteuer von kleinen Fans heiß ersehnt. (Blickpunkt:Film) Cinespace

Die fetten Jahre sind vorbei Deutschland/Österreich 2004, R: Hans Weingartner, D: Daniel Brühl, Julia Jentsch

“Mit poetischer Leichtigkeit erzählt Hans Weingartners Film die Geschichte dreier Berliner Jugendlicher, die in Villen einbrechen, um die reichen Besitzer durch Möbelrücken und Hinterlassung von Botschaften zu erschrecken. Aber die postmodernen Rebellen, die unfreiwillig zu Geiselnehmern werden, stehen nicht für eine verlorene Jugend, sondern sind spätpubertierende Weltverbesserer: Das politische Establishment der Altachtundsechziger lebt ihnen die eigene fette Zukunft bedrohlich vor, noch bevor sie zur eigenen Utopie gefunden haben. Humorvolle Anspielungen auf die tatsächlichen Verhältnisse und überraschende Einsichten, was den immer wiederkehrenden Generationenkonflikt betrifft.“ (Neue Zürcher Zeitung) Gondel

G

Garden State USA 2003, R: Zach Braff, D: Zach Braff, Ian Holm

„Lithium und Valium begleitet Andrew Largeman seit seiner Kindheit als dämmendes Ruhekissen, bis der mäßig erfolgreiche TV-Schauspieler zum Begräbnis seiner Mutter ins heimatliche New Jersey zurückkehrt und die Psychopharmaka absetzt - mit unabsehbar erfrischenden Nebenwirkungen fürs ganze müde Leben. „Garden State“, inszeniert von Hauptdarsteller und Debütregisseur Zach Braff, erzählt davon mit extratrockenem Humor, unverwüstlichem Romantizismus (der auch vor einem leicht formelhaften Ende nicht zurückscheut) und souveränen Spielpartnern wie Natalie Portman und Ian Holm. Im grünen New Jersey warten Abenteuer in den unscheinbarsten Winkeln.“ (tip) Cinema

Die Grauzone USA 2001, R: Tim Blake Nelson, D: David Arquette, Daniel Benzali

“Eine Gruppe ungarischer KZ-Häftlinge, die im Herbst 1944 mit der KZ-Leitung kooperierte, um ihre eigene Exekution aufzuschieben, plant den Ausbruch und versucht, ein junges Mädchen zu retten, das die Vergasung überlebt hat. An die Autobiografie eines ungarischen Arztes angelehnte Verfilmung eines Bühnenstücks, die eine extrem realistische Nachgestaltung von Vorgängen im KZ Auschwitz-Birkenau unternimmt. Die Methode kann nur Ansätze zur Bewältigung des Themas liefern, die konsequente Herausarbeitung der inneren Konflikte und Schuldkomplexe verdient jedoch Respekt und Beachtung.“ (filmdienst) Cinema

H

Der Herr des Hauses USA 2005, R: Stephen Herek, D: Tommy Lee Jones, Cedric the Entertainer

„Man in Black“ wird Herbergsvater: Als mürrischer Texas Ranger durchleidet Tommy Lee Jones die härteste Undercover-Mission der Zeugenschutz-Geschichte: Wie hütet man eine Horde Cheerleader? Nach dem brutalen Western „The Missing“ drehte Raubein Tommy Lee Jones die harmlose Girlpower-Posse als Geschenk für seine Tochter. Volljährigen, die für Mädchenalarm und Gurkenmasken ein eher müdes Lächeln übrig haben, bleibt der heimliche Herr des Films: Comedy-Schwergewicht Cedric the Entertainer, der zuletzt in „Be Cool“ John Travolta die Schau stahl, gibt einen dubiosen Prediger mit Cheerleader-Vergangenheit. Und bei Gott: Der Mann tanzt, dass die Engel weinen.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinemaxx OL, Cinespace

House of Wax USA/Australien 2005, R: Jaume Serra, D: Elisha Cuthbert, Chad Michael Murray

„Die Reanimation des Slasher-Films: Sechs Twens erleben in einem Wachsfigurenkabinett die Nacht der langen Messer. Okay, Jungs, das Wichtigste vorab: Ja, Milliardenerbin Paris Hilton, darf in Dessous kreischend durch den Wald rennen. Der Rest dieser gruseligen Schnitzeljagd ist ebenfalls sehr ansehnlich - das Inferno in Wachs ist ordentlich und mit hübsch ironischen Untertönen inszeniert. Genug, um knapp zwei Stunden wie angegossen im Sessel zu kleben.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, CinemaxX DEL, Cinemaxx OL

I

Im Rennstall ist das Zebra los! USA 2005, R: Frederik Du Chau, D: Hayden Panettiere, Bruce Greenwood

„Die sentimental angehauchten Feelgood-Familienkomödie um ein Zebra, das sich für ein Rennpferd hält.ist eine cineastische Promenadenmischung aus dem warmherzigen Reitdrama „Kleines Mädchen, großes Herz“ und dem possierlichen Tierfilm „Ein Schweinchen namens Babe“ zurück. Darin werden die echten, dressierten Tiere via CGI zum Sprechen gebracht. Neben den Tieren spielt die junge, natürliche Hayden Panettiere die Hauptrolle.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar

K

Der Kaufmann von Venedig Großbritannien/USA 2004, R: Michael Radford, D: Al Pacino, Jeremy Irons

„Das Motiv des Fleischpfandes ist aus zahlreichen mittelalterlichen Rechtsanekdoten bekannt. Shakespeare übernahm es in seinem Stück «The Merchant of Venice», und dieses bringt jetzt der englische Regisseur Michael Radford auf die Kinoleinwand. Al Pacino in der Rolle des jüdischen Geldverleihers Shylock ist hervorragend - ein Aussenseiter, der zwischen verletzter Würde und unterdrückten Rachegefühlen schwankt. Beeindruckend auch die Arbeit des Kameramanns Benoît Delhomme und des Ausstatters Bruno Rubeo: etwa wenn sich im dunklen Gerichtssaal das Volk um die als Mann verkleidete Porzia drängt wie auf einem grossflächigen, ein denkwürdiges Ereignis darstellenden Altmeistergemälde.“ (Neue Zürcher Zeitung) Apollo BHV, Atlantis, Casablanca OL

Kinsey USA/Deutschland 2004, R: Bill Condon, D: Liam Neeson, Laura Linney

“Alfred C. Kinsey, der Autor des 1948 veröffentlichten so genannten Kinsey-Reports über das Sexualverhalten des Mannes, war in der Lesart des Regisseurs Bill Condon keine Skandalfigur, sondern ein passionierter Verhaltensforscher und hervorragender Menschenbeobachter. Eine Herausforderung für den Charakterdarsteller Liam Neeson, denn trotz sensibelster Zurückhaltung vermag Kinsey heute noch die amerikanische Öffentlichkeit in Wallung zu versetzen.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

Königreich der Himmel USA ,2005, R: Ridley Scott, D: Orlando Bloom, Eva Green

„Jerusalem im 12. Jahrhundert: Während der Kreuzzüge hat das Heer der Europäer die Heilige Stadt erobert. Als das weise Oberhaupt der Christen stirbt und ein tyrannischer König an die Macht kommt, kommt es zum Krieg gegen die Sarazenen, die unter Führung Saladins die Stadt zurückerobern. Der perfekt inszenierte Historienfilm erzählt seine abenteuerliche Geschichte in einer langen Rückblende. Ohne die Zutaten des Genres zu verwässern, thematisiert er dabei Werte wie Toleranz und friedliche Koexistenz und vermittelt trotz des Genre gegebenen Heroismus viele nachdenklich stimmende Zwischentöne. (filmdienst) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Cinemaxx OL

Kung Fu Hustle China 2004, R: Stephen Chow, D: Stephen Chow, Yuen Wah,

„Shanghai in den 40er Jahren. Die Axt-Gang hält die Stadt im Würgegriff, und nur die kung-fu-kundigen Mieter eines armseligen Wohnblocks leisten erfolgreich Widerstand. Um Bandenmitglied zu werden, schlägt sich Kleinganove Sing zunächst auf die Seite der Gangster. Als diese aber immer brutalere Killer ins Feld führen, überdenkt Sing seine Entscheidung und stellt sich dem übermächtigen Finalbösewicht selbst in den Weg. Was wie ein klassischer Martial-Arts-Plot klingt, ist in Wahrheit ein irrwitziger Mix aus Gangsterfilm, Musical und realem Zeichentrick. Und wenn Anzug tragende Gangster „Matrix“ persiflierend durch die Luft wirbeln, sich Gesichter nach Fußtritten bizarr verformen und Kontrahenten wie Speedy Gonzales über Landstraßen flitzen, wirkt das wie ein Handkantenschlag ins Zwerchfell des staunenden Zuschauers.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL

L

Landscape Classics Sieben Filme, mit Einführung

„Landschaft ist für den Experimentalfilm ein zentrales Thema und wird häufig zur Metapher innerer Empfindungen. Gleichzeitig bildet gerade die unbewegliche Landschaft einen hervorragend geeigneten Gegenstand für die Auslotung der filmischen Gesetze und Möglichkeiten. Die Auswahl von Klassikern des »landschaftlichen Experimentalfilms« zeigt, dass die Ergebnisse solcher Auseinandersetzungen sehr lyrisch sind und teilweise durchaus humorvoll.Die sieben kurzen Filme zeigen zum Beispiel die Vision einer Gebirgslandschaft mit dem Fujiyama als spirituellem Symbol, die Felslandschaft Australiens in 3-Farben-Trennung, die Wüste Arizonas in einem Spiegel betrachtet, das House of Parliament in Turner-haftem Themse-Nebel und einen über allem tanzenden Mond am Nachthimmel.“ (Kommunalkino) Kino 46

Lightning in a Bottle (The Blues 4) USA 2004, R: Antoine Fuqua / Originalfassung mit Untertiteln

“Dies ist der Beitrag des Regisseurs Antoine Fuqua (,Training Day‘, ,King Arthur‘) zu dem von Martin Scorsese produzierten Dokumentarfilm-Projekt über den Blues, das insgesamt sieben Werke umfasst. Am 7. Februar 2003 kamen in der New Yorker Radio City Music Hall Sänger und Musiker wie B. B. King, Natalie Cole oder die Gruppe Aerosmith zusammen, um den Blues zu feiern. Fuqua zeigt die eindringlichsten Interpretationen dieses Konzerts und ebenso rührende wie amüsante Backstage-Impressionen, die den Zuschauer wehmütig stimmen, nicht live dabei gewesen zu sein. In kurzen Montagen unternimmt der Film aber auch immer wieder kleine Exkurse in die Vergangenheit und rekapituliert so die schillernde Geschichte des Blues von seinen Anfängen bis heute.“ (Der Spiegel) Kino 46

M

Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich USA 2005, R: Jay Roach, Ben Stiller, Robert De Niro

„Familienduell im Fockerdomizil: In der klamaukigen Fortsetzung von „Meine Braut, ihr Vater und ich“ fährt Greg Gaylord Focker (Ben Stiller) mit seiner Braut und seinen zukünftigen, konservativen Schwiegereltern nach Florida, um ihnen kurz vor der Hochzeit seine jüdisch-liberalen Althippie-Eltern Bernie und Roz vorzustellen – mit naturgemäß chaotischen Folgen. Das Drehbuch setzt auf Wiederholungen bekannter Komikmuster aus dem ersten Teil. Doch die Fockers, Barbra Streisand und Dustin Hoffman, kaschieren hingebungsvoll die typischen Sequel-Symptome.“ (Tip) City, Cinespace

Million Dollar Baby USA 2004, R: Clint Eastwood, D: Clint Eastwood, Hilary Swank

„Die besten Boxerfilme verdanken ihre Attraktivität nicht nur dem aufgeheizten Klima einer Sporthalle. Sie behandeln vielmehr Fragen gesellschaftspolitischer, moralischer und psychologischer Art. Dasselbe lässt sich von Clint Eastwoods Oscar-prämiertem Film ‚Million Dollar Baby‘ sagen, einer Geschichte um einen alternden Trainer (Eastwood) und eine junge, den Traum vom Boxen lebende Frau (Hilary Swank). Auch hier bildet die Arena lediglich die Kulisse, vor der sich eine schicksalshafte Handlung abspielt, die letztlich grundsätzliche Fragen menschlichen Daseins aufwirft. Wie gewohnt lässt Eastwood seinen Film in ruhigem, aber spannungsvollem Rhythmus ablaufen, wobei er Darstellerin wie Darsteller (sich selbst, Morgan Freeman) zu Höchstleistungen führt.“ (Neue Zürcher Zeitung) City, Cinestar

N

Nicht versöhnt Deutschland 1965, R: Jean-Marie Straub, D: Henning Harmssen, Ulrich Hopmann

„Eigenwillige Verfilmung des Romans „Billard um halb zehn“ von Heinrich Böll. Eine Architektenfamilie, die in drei Generationen eine Abtei erbaut, sie zerstört und erneut aufbaut, wird stellvertretend gezeigt für das Schicksal eines ganzen Volkes, damals und heute. Der Film gestaltet ein bedrückendes Thema deutscher Vergangenheit und Gegenwart mit außergewöhnlichen künstlerischen Mitteln. Die strenge, an Brechts Verfremdungstheorie geschulte Ästhetik des Filmemacher-Paares Straub/Huillet macht es dem Zuschauer nicht immer leicht, beeindruckt aber durch ihre Konsequenz und Originalität. Eines der interessantesten Werke des „Jungen deutschen Films“.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

O

One Day in Europe Deutschland 2005, R: Hannes Stöhr, D: Florian Lukas, Erdal Yildiz / Originalfassung mit Untertiteln

“,One Day in Europe‘ beschreibt in vier Episoden das neue Lebensgefühl in der Alten Welt. Regisseur Hannes Stöhr (,Berlin is in Germany‘) lässt seine Figuren in Moskau, Istanbul, Santiago de Compostela und Berlin sanfte Kulturschocks erleben und verzweifelt-komisch um eine gemeinsame Sprache ringen. Beschwingt erzählt Stöhr von Diebstählen, Versicherungsbetrügereien und anderen kleinen Missetaten jetziger und kommender EU-Bürger und feiert in Landschaftspanoramen, die bisweilen wie Postkarten wirken, unverhohlen die Vielfalt des sich zusammenraufenden Kontinents.“ (Der Spiegel) City

P

Per Anhalter durch die Galaxis USA/Großbritannien 2005, R: Garth Jennings, D: Sam Rockwell, Mos Def

„Garth Jennings Verfilmung von Douglas Adams‘ Kultroman versucht mit einer Menge Elan den spitzfindig-geschwätzigen Humor und die Liebe der Romanvorlage zu Trash-Science-Fiction als Kinoereignis zu inszenieren. Nach einem klasse Auftakt mit singenden Delphin und der „Erdsprengung wegen Umgehungsstraßenbau“-Episode mit den ekeligen Vogonen fächert sich die vielsträngige Geschichte aber plötzlich viel zu weit auf. Die Gags, die an sich prima und gelungen sind, zerplatzen am Rande des vollgestopften Bildes.“ (tip) Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Cinemaxx DEL,Cinemaxx OL, Originalfassung mit Untertiteln im Cinema

Die Perlenstickerinnen Frankreich 2004, R: Eléonore Faucher, D: Lola Naymark, Ariane Ascaride

„Eine ungewollt schwangere junge Frau will ihr Kind in der französischen Provinz zur Welt bringen und es danach zur Adoption freigeben. Als sie eine ältere Frau kennenlernt, die ihren Sohn bei einem Unfall verloren hat, liefert ihnen ihre leidenschaftliche Hingabe fürs Sticken erste Impulse der Annäherung, woraus sich eine tiefe Freundschaft entwickelt, die für beide von beträchtlichem Gewinn ist. Das subtil entwickelte und inszenierte Spielfilmdebüt visualisiert seine symbolische Ebene durch eine einfühlsame Bildsprache, wobei die Kamera unaufdringlich und sensibel die Freundschaft zwischen den Generationen beobachtet.“ (filmdienst) Atlantis

R

Ray USA 2004, R: Taylor Hackford, D: Jamie Foxx, Kerry Washington

„Trotz zahlreicher hypnotischer Musiksequenzen und dem Abfeiern der Karrieretriumphe von Ray Charles ist Taylor Hackfords süffiges, Energie geladenes Biopic kein schönfärberisches Heldengemälde: Das Jammertal, u. a. Charles‘ Kampf mit seinen inneren Dämonen, seine Vielweiberei und seine Jahrzehnte lange Heroinsucht, wird in diesem komplexen und in satten Farben gefilmten Sittenbild ebenso thematisiert wie die Höhenflüge. Über allem thront die unglaubliche Darstellung von Oscargewinner Jamie Foxx als ‚Ray‘-“ (Blickpunkt:Film) Gondel

Die Reise ins Glück Deutschland 2004, R: Wenzel Storch, D: Jürgen Höhne, Jasmin Harnau

“Die Reise ins Glück“ ist eine Phantasmagorie, die nur der eigenen Traum- oder besser Trip-Logik folgt, denn Wenzel Storch hat sich durch die Verformungen der Realität bei LSD-Räuschen inspirieren lassen. „Acidprop“ nannte er seinen Stil im taz-Interview vor einigen Wochen. Wie schon seine früheren Filmen „Der Glanz der Tage“ und „Sommer der Liebe“ scheint auch „Die Reise ins Glück“ wieder eher gebastelt als inszeniert worden zu sein. Wenzel Storch ist ein begnadeter Tüftler, der wahre Kunstwerke aus Krempel und Schrott basteln kann. So etwa das ebenso riesig wie gemütlich wirkende Schneckenschiff, in dem Kapitän Gustav mit seiner glücklichen Großfamilie und einer Crew, die aus Tieren, schwarzen Eingeborenen und einem „steinalten, kurzsichtigen Roboter“ besteht, herumschippert. Dies ist eine schöne Rarität: ein radikaler Experimentalfilm, der das Publikum amüsiert, erstaunt und unterhält. Die Räusche von Wenzel Storch müssen sehr angenehm sein. (hip) City

Riga. Moskauer Straße

Zum 20. Jahrestag der Städtepartnerschaft Bremen- Riga präsentiert das Kino 46 zwei Kurzfilmprogramme mit Filmen von Absolventen der lettischen Kulturakademie und der Hochschule für Film und Fernsehen »Konrad Wolf« in Potsdam. Kritik siehe auf der nächsten Seite Kino 46

Rhythm is it! Deutschland 2004, R: Thomas Grube, Enrique Sánchez Lansch

„Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle sowie über die Arbeit des Choreographen R. Maldoom, der Tanzprojekte mit Straßenkindern realisiert. Heraus aus dem Elfenbeinturm der Hochkultur, hinein ins richtige Leben: Das ist das Ziel des ersten großen Educations-Projekts der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle.“ (br-online) Atlantis

Robots USA 2005, R: Chris Wedge

„In einer schönen Maschinenwelt rebellieren angerostete Roboter, die nicht zum alten Eisen zählen möchten, gegen den Jugendwahn eines Großkonzerns, der ihnen Ersatzteile verweigert. Der chromblitzende Vorstandsvorsitzende argumentiert im Interesse seiner Aktionäre, hat aber eine Schraube locker – wegen seiner Mutter: Die will ihn zur mächtigsten Maschine der Welt machen. Das neue Wunderwerk des Animationsfilmers Chris Wedge (“Ice Age“) feiert seine Helden mit überschwänglicher Phantasie.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, CinemaxxDEL, Cinemaxx OL

S

Sahara USA 2005, R: Breck Eisner, D: Penélope Cruz, Matthew McConaughey

„Matthew McConaugheyspielt in dieser Wüstenromanze einen Unterwasserforscher, der sich auf die Suche nach einem lang verschollenen Kriegsschiff begibt und sich wie ein Fisch auf dem Trockenen fühlt, bis er auf eine bezaubernde junge Ärztin (Penélope Cruz) trifft, die in Westafrika dem Ursprung einer mysteriösen Epidemie auf der Spur ist. Regisseur Breck Eisner inszeniert die Abenteuerstory als modernes Indiana-Jones-Spektakel – mit reichlich Stunts und keinerlei Furcht vor albernen Gags.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Apollo BHV

Das Schwiegermonster USA 2005, R: Robert Luketic, D: Jennifer Lopez, Jane Fonda

„Die wunderbar zickige Jane Fonda, 67, spielt die entfernt Sabine Christiansen ähnelnde TV-Moderatorin Viola, die ihren Job an eine Jüngere verliert und seither nur ein Ziel verfolgt: die Hochzeit ihres vergötterten Sohnes (Michael Vartan) mit der Aushilfskellnerin Charlotte (Jennifer Lopez) zu verhindern. Die romantische Komödie gleitet allerdings schneller zur Klamotte ab, als die Lopez mit dem Hintern wackeln kann: Schwiegermutter und -tochter schrecken selbst vor quälend langen Ohrfeigengefechten nicht zurück.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Sideways USA 2004 R: Alexander Payne, D: Paul Giamatti, Thomas Haden Church, Virginia Madsen

“Brillante Charakter-Komödie über zwei gegensätzliche Freunde auf einer Reise durch das kalifornische Weinland. Alexander Payne beweist sich nach „About Schmidt“ endgültig als Meister der poetischen Human Comedy: Der Chronist von Freud und Leid des kleinen Mannes zeigt sein außerordentliches Gespür für intelligenten Humor, offenbart die Schwächen seiner männlichen Hauptfiguren, ohne diese jemals schwach oder gar unsympathisch erscheinen zu lassen, und beweist selbst in seinen schwersten Momenten beschwingte Leichtigkeit und Liebe für seine Figuren.“ (Blickpunkt:Film) City

Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith USA 2005, R: George Lucas, D: Ewan McGregor, Hayden Christensen

„Alle, die in George Lucas, dem Vater des Monumentalmärchens „Star Wars“ einen kaltherzigen Kalkülkünstler sehen wollten, der nur noch Sinn für Computereffekte, aber keinen mehr für Schwulst und Melodrama hat, sollen und werden sich nach diesem Abschluß des Werks schämen: Altmodischer kann man erstklassigen Bombast nicht inszenieren. Nach der enttäuschenden „Episode I“ von 1999 und der durchwachsenen „Episode II“ von 2002 hat sich Lucas zu guter Letzt auf das besonnen hat, was man von ihm sehen will: leichenbleiche Schlachtenblitze, Meister Yoda mit den langen Ohren, buntes Viechzeug aller Art, neue unglaubwürdige Fahrzeuge von tödlicher Schönheit – besonders prachtvoll sind die Jedi-Abfangjäger und der rasende Einradgleiter des Generals Grievous –, grüne Monde, totalen Dekor-Overkill und Lichtschwerter, Lichtschwerter, Lichtschwerter.“ (Frankfurter Allgemeine) Schauburg, Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Apollo BHV, Cinemaxx DEL, Wall-Lichtspiele OL, Cinemaxx OL

The Navigators Großbritannien 2001, R: Ken Loach, D: Dean Andrews, Tom Craig / Originalfassung mit Untertiteln

“Ein Kino, das keine Spielchen spielt, ein Kino, das die Wirklichkeit ernst nimmt - dass es das noch gibt! Die Privatisierung der britischen Eisenbahnen Mitte der neunziger Jahre gibt dem unverdrossenen Klassenkämpfer Ken Loach, 66, den Stoff zu einem exakt abgezirkelten, bitteren Lehrstück vom Sieg des Profitinteresses über das Gemeinwohl. Man möchte kaum wahrhaben, wie sehr der spröde Realismus dieser Geschichte einer Bahnarbeitercrew den Zuschauer auch emotional bewegt: Zeitdruck, Leistungsdruck, Entlassungsdruck, Demontage der Solidarität verwandeln Kollegen in Konkurrenten, und Loach macht spürbar, was den Menschen dabei genommen wird: ihre Ehre.“ (Der Spiegel) Cinema

Die Tiefseetaucher USA/Italien 2004, R: Wes Anderson, D: Bill Nurray, Owen Wilson

„Bill Murray erwacht als Unterwasserfilmer Steve Zissou in „Die Tiefseetaucher“ in einer bodenlosen Lebenskrise, die er mit Buster-Keaton-Miene und roter Cousteau-Mütze bekämpft. Wes Andersons jüngster Film bezaubert mit wunderbaren Miniaturen,schräger Musik (David Bowie auf Portugiesisch), bunten Fantasiefischen und einem hochkarätigen Ensemble.“ (tip) City

Die Tierkiste

Fünf kurze Zeichen- und Puppentrickfilme zum Thema »Tiere«. „Komm, wir finden einen Schatz: Das größte Glück der Erde ist, reich zu sein. Also machen sich Kleiner Tiger und Kleiner Bär auf die Suche nach einem Schatz aus Geld und Gold. Dinner for two: Ein einfacher Streit zwischen zwei Chamäleons eskaliert zu einer handfesten Auseinandersetzung, in die auch alle anderen hineingerissen werden. In Kleine Schwester Kaninchen muss ein Kaninchenjunge seine kleine Schwester hüten. Und das ist gar nicht so einfach! In Gagarin möchte eine kleine Raupe unbedingt fliegen lernen. Unermüdlich probiert sie, und endlich findet sie einen Weg, der sie ihrem Ziel näher bringt. Zum Schluss läuft der Real- und Puppentrickfilm „Die Bremer Stadtmusikanten.“ Kino 46

Tony Takitani Japan 2004, R: Jun Ichikawa, D: Hidetoshi Nishijima, Ryie Miyazawa

„Der Regisseur Jun Ichikawa hat als Erster gewagt, eine Geschichte des japanischen Kultautors Haruki Murakami zu verfilmen: Tony Takitani, ein begnadeter technischer Zeichner, ist seit seiner Kindheit ein sozial isolierter Mensch. Seine Einsamkeit wird ihm aber erst bewusst, als er sich in eine sehr viel jüngere, schöne und ungeheuer elegant gekleidete Frau verliebt. Sie ist süchtig nach teuren Designerklamotten, und auch diese Sucht ist, wie der Film zeigt, tödlich. Murakami hat die Geschichte (die gerade im Verlag DuMont als Buch erschienen ist) sehr lakonisch erzählt; die Verfilmung dagegen arbeitet allzu angestrengt daran, mit ausgewaschenen Farben, mit sich von rechts nach links auf die Leinwand schiebenden Bildern und merkwürdig ineinander geschnittenen Erzähler- und Dialogtexten künstlerisch anspruchsvoll zu wirken.“(Der Spiegel) Cinema

U

Unleashed - Entfesselt Großbritanien, /USA/Honkong 2005, R: Louis Leterrier, D: Jet Li, Morgan Freeman, Bob Hoskins

„Mittlerweile widmet sich Luc Besson am liebsten der Produktion von Krawallfilmen wie „Unleashed“: mit eleganter Optik, hanebüchener Kitsch-Story am Rande der Selbstparodie, aber laut, schnell und brutal. Klopper-Flummi Jet Li spielt den Chinesen Danny, der von einem Gangster (Bob Hoskins) wie ein Hund gehalten und zum Killer abgerichtet wird. Als der Kampfmensch den blinden Klavierstimmer Sam (Morgan Freeman) und dessen gutherzige Tochter Victoria (Kerry Condon) kennen lernt, wendet er sich gegen sein Herrchen. Die Story ist letztlich nur Vorwand für spektakuläre Kampfszenen, Stunts und bleihaltige Verfolgungsjagden. Die allerdings sind imposant.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar

V

Victor/Victoria USA/Großbritannien 1982, R: Blake Edwards, D: Julie Andrews, James Garner

„Eine erfolglose Sängerin gibt vor, ein Mann zu sein, der vorgibt, eine Frau zu sein, und macht damit in Paris Karriere als Nachtclub-Star. Mit Hilfe eines Freundes bringt sie selbst ihre kriselnde Liebesbeziehung in Ordnung. Remake eines UFA-Films von 1933. Eine stilsichere, elegante und geistreiche Komödie um Verwirrungen der Liebe und sexuelle Identität. Die romantische Farce lebt von hervorragenden Darstellern, gelungenen Slapstick-Einlagen und einer perfekten Choreografie der Tanz- und Gesangsnummern.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

W

Wenn Träume fliegen lernen USA/Großbritannien 2004, R: Marc Foster, D: Johnny Depp, Kate Winslett

„Bio-Pic über den schottischen Autor und ,Peter Pan‘-Schöpfer J.M. Barrie. Regisseur Marc Foster erzählt dabei die Geschichte der Inspirationsquelle für Barries verwunschene, von aufmüpfigen Kindern, Piraten und Elfen bevölkerten Bücher. Nicht zuletzt entwirft der Film auch ein Sittenporträt der edwardianischen Gesellschaft, ihrer Codes, Umgangsformen, Hierarchien und Ressentiments“. (tip) City, Cinemaxx DEL

Die wilden Kerle 2 Deutschland 2005, R: Joachim Masannek, D: Jimi Blue Ochsenknecht, Sarah Kim Gries

„Die Fortsetzung der Verfilmung von Joachim Masanneks erfolgreicher Kinderbuchreihe, aus der bisher über 1,7 Millionen Exemplare verkauft wurden, steht dem ersten Teil an Witz und Charme kaum nach. Diesmal muss die sympathische Kicker-Gang nicht nur ein knüppelhartes Match nach dem anderen gewinnen, sondern auch ihre Mitspielerin Vanessa, die bezaubernde Königin des Alptraumpasses, von einer gegnerischen Truppe zurückerobern“. (Spiegel) City, Cinemaxx, Cinestar, Cinemaxx OL

Z

Zimt und Koriander Griechenland/Türkei 2003, R: Tassos Boumetis, D: George Corraface, Ieroklis Michaelidis

“Ein Film, so sinnlich und verführerisch wie ein Feinschmeckermenü. Kleinasiens Küche ist voller Geheimnisse. Dort wo Okzident und Orient sich begegnen, am Goldenen Horn in Byzanz, Konstantinopel, heute Istambul, haben nicht nur Türken, Perser, Griechen, Goten und Hetiter ihre Spuren hinterlassen. Hier gibt es auch keine Trennline zwischen einem guten Gericht und der Kunst, gewisse Ziele und Absichten durch die Wahl von Aromen und Essenzen zu verfolgen. Tassos Boulmetis wunderschöner Film ist eine gewaltige Hommage an die Menschen, die sich heute noch “Konstantinopler“ nennen. Griechen, die bis Anfang der 60er Jahre in Istambul lebten und nach ihrer Flucht ins Mutterland sich nie ganz assimilieren konnten.“ (br-online) Schauburg, Gondel

2046 Hongkong/Frankreich 2004, R: Wong Kar-wai, D: Gong Li, Takuya Kimura

„Hongkong-Regisseur Wong Kar-Wai entwirft eine visuell wie narrativ eindrucksvolle Symphonie von Erinnerung und Zukunft, Treue und Verrat, Liebe und Tod. Schauplatz ist Hongkong in den späten 60er Jahren, unterbrochen durch Rückblenden zum früheren Leben des Protagonisten in Singapur sowie eine Serie von phantastischen Ausblicken in das Jahr 2046.“ (tip) City