Brandenburg gibt sich mit groben Angaben zufrieden

Geschwärzte Unterlagen: Umweltverbände kritisieren Anhörung zu Ausbauplänen von Tesla in Grünheide als Farce

Das Land Brandenburg hat Vorwürfe von Umweltschützern gegen die Anhörung zum geplanten Ausbau der Fabrik des US-Elektroautoherstellers Tesla in Grünheide zurückgewiesen. Weil Unterlagen als Grundlage für eine Anhörung teils geschwärzt waren und der Antrag von Tesla zwischenzeitlich geändert wurde, blieben die Grüne Liga Brandenburg und der Verein für Natur und Landschaft dem Termin fern.

„Das ist ein ganz normaler verfahrensrechtlicher Prozess“, sagte André Zschiegner vom Landesamt für Umwelt am Montag bei der Erörterung in Erkner. Die Änderung der Unterlagen sei zulässig, es dürfe nur kein völlig neues Vorhaben entstehen. Die Unterlagen müssten auch nicht so konkret sein, dass darauf eine Genehmigung entschieden werden könne. „Es muss im Groben klar sein, was kommt da hin.“

„Die Erörterung ist eine Farce“, sagte der Landesgeschäftsführer der Grünen Liga, Michael Ganschow. „Wir können natürlich nicht prüfen, wie wesentlich die Änderungen sind.“ Umweltverbände und die Bürgerinitiative Grünheide haben Bedenken gegen den Ausbau, weil ein Teil des Geländes in einem Wasserschutzgebiet liegt.

Tesla will seine Produktionskapazität von zunächst vorgesehenen 500.000 Autos auf eine Million im Jahr verdoppeln. Nach Angaben des Unternehmens werden derzeit 250.000 Fahrzeugen im Jahr produziert. Die Speicherkapazität bei der Herstellung von Batteriezellen soll von 50 auf 100 Gigawattstunden pro Jahr steigen. Aktuell arbeiten in Grünheide rund 11.000 Beschäftigte.

Unterdessen hat Tesla selbst den Austritt von Stoffen bei mehreren Umweltvorfällen auf dem Gelände der Fabrik in Grünheide bedauert, Bedenken aber zurückgewiesen. „Es kann ausgeschlossen werden, dass es dabei zu Umweltschäden kam“, sagte Tesla-Vertreter Alexander von Riederer am Montag in Erkner. In einem Fall sei der Boden ausgekoffert und auf Kontamination untersucht worden. Seit Eröffnung der Fabrik im März 2022 hatte der Autokonzern nach Angaben des Umweltamts insgesamt 26 Havarien gemeldet. (dpa)