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Mikaela Shiffrin Foto: dpa

Unerwünschter Saisonauftakt

Mikaela Shiffrin ist die beste Skifahrerin aller Zeiten. 88 Siege im Weltcup hat sie errungen, mehr als je ein Mensch vor ihr. Sie stand bei Weltmeisterschaften ganz oben auf dem Podium und bei Olympischen Spielen auch. Sie ist eine meinungsstarke Sportlerin. Doch zu sagen hat sie nichts im alpinen Skizirkus, der Ende Oktober mit den ersten Rennen im österreichischen Sölden beginnt.

Der jährliche Kampf um die frühe Eröffnung der Skisaison ist für Mikaela Shiffrin nicht mehr zeitgemäß. „Bis zu welchem Grad sollen wir unsere Umwelt an einen Zeitplan anpassen, den wir haben wollen? Oder sollten wir unsere Zeitpläne an die Umwelt anpassen?“, hat sie gesagt. Und obwohl sie noch gar nicht auf die von Greenpeace am Gletscher über Sölden bemängelten Baggerarbeiten eingegangen ist, hat sie sich prompt scharfe Kritik eingehandelt. Der einstige Weltcup-Dominator Marc Girardelli meinte, „Idole wie Shiffrin sollten endlich damit aufhören, an dem Ast zu sägen, auf dem sie selber sitzen!“. Der Schnee in Sölden werde außerdem mit einer äußerst „umweltfreundlichen Technologie“ hergestellt. Er spielte damit auf einen Offenen Brief an, in dem Schiffrin mit 150 anderen Skifahrerinnen den Weltverband FIS dazu aufgefordert hatte, endlich mehr gegen den Klimawandel zu unternehmen. Das Rennen in Sölden muss Shiffrin jedenfalls über sich ergehen lassen. „Die Situation, die wir vorgefunden haben, ist exzellent“, lobte der FIS-Offizielle Markus Mayr die Piste. (arue)