Flucht I
: Kriegsdienst verweigert

Nach mehr als sechs Monaten im Kirchenasyl in Brandenburg ist die Abschiebung eines russischen Kriegsdienstverweigerers nach Polen abgewendet. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge habe mitgeteilt, dass ab sofort das aktuelle Aufnahmeland Deutschland für das Asylverfahren zuständig sei, sagte Pfarrer Sven Täuber dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch in Neuenhagen bei Berlin. Nikita R. habe das Kirchenasyl deshalb vor wenigen Tagen verlassen und lebe nun wieder bei seiner Mutter in Berlin. Der junge Mann sollte zuvor gemäß den sogenannten Dublin-Regelungen nach Polen abgeschoben werden, weil Polen das erste EU-Land war, in das er eingereist ist. Reservisten, die der Einberufung nicht Folge leisten, würden in der Regel als „Wehrdienstentzieher“ eingestuft und hätten nur geringe Chancen auf eine Anerkennung, sagte Täubner. (epd)