die gute nachricht
: Parlamente werden weiblicher

Grafik: Anna Eschenbacher, Johanna Hartmann, Francesca Morini. Quelle: IPU Parline. Fotos: Unsplash, Dave Proffer (CC BY 2.0 DEED)

Wir leben in einer Welt, in der rund die Hälfte der Bevölkerung weiblich ist. Dieses Verhältnis spiegelt sich so in den Parlamenten noch nicht wider, doch es geht voran: Der Frauenanteil in Parlamenten hat sich seit 1997 weltweit mehr als verdoppelt! Vorreiter für weibliche Parlamentarierinnen war Finnland, damals noch unter Herrschaft des Russischen Reichs. Schon 1907 wurden dort die ersten Frauen in die Volksvertretung gewählt. Somit war Finnland das erste Land der Welt, in dem Frauen nicht nur wählen durften, sondern auch selbst im Parlament saßen. Mit 19 Vertreterinnen bildeten sie damals einen Anteil von 9,5 Prozent. An dritter Stelle, hinter Schweden und Norwegen, führte Finnland so 90 Jahre später die Liste der Länder mit dem höchsten Frauenanteil im Parlament an. Heute ist Ruanda mit 61 Prozent ganz vorn. Eine Folge des Völkermordes von 1994, nach dem Frauen etwa 70 Prozent der Bevölkerung ausmachten. Mehr Frauen als Männer gibt es sonst nur in den Parlamenten von Kuba und Nicaragua. In Andorra, Mexiko, Neuseeland und den Vereinigten Arabischen Emiraten ist das Verhältnis immerhin ausgeglichen: gleich viele Frauen wie Männer im Unterhaus beziehungsweise Parlament. Deutschland liegt in diesem Ranking mit einem Frauenanteil von 35,1 Prozent übrigens auf Platz 44. Malina Dittrich