: Spranger hat einen Plan
SPD-Haushaltsexpertin soll neue Berliner Sport-Staatssekretärin werden
Von Rainer Rutz
Die SPD-Abgeordnete Franziska Becker soll Nachfolgerin der von Innensenatorin Iris Spranger gefeuerten Sport-Staatssekretärin Nicola Böcker-Giannini werden. Ein Sprecher der Senatsinnenverwaltung bestätigte der taz am Donnerstag entsprechende Gerüchte aus der SPD-Fraktion.
Am Montag war bekannt geworden, dass Spranger ihrer Staatssekretärin Böcker-Giannini kurz zuvor das Führen der Dienstgeschäfte verboten hatte. Dem Vernehmen nach gab es für Böcker-Giannini zur Entlassung ein Hausverbot in Sprangers Senatsverwaltung gleich obendrauf. Das Verhältnis der beiden SPD-Politikerinnen gilt als zerrüttet. Übernächste Woche soll ein Senatsbeschluss den Rauswurf Böcker-Gianninis offiziell besiegeln.
Wie es heißt, soll es der ausdrückliche Wunsch der Innensenatorin gewesen sein, Franziska Becker als Nachfolgerin von Böcker-Giannini in ihr Haus zu holen. Die in der SPD-Fraktion für die Bereiche Personal, Verwaltung und Haushaltskontrolle zuständige Abgeordnete ist zwar sportpolitisch ein unbeschriebenes Blatt. Auch während der Koalitionsverhandlungen mit der CDU saß Becker nicht in der Verhandlungsgruppe für Sport, sondern bei der für Haushalt und Finanzen.
Für Spranger dürfte das freilich kein Problem sein. „Ich bin Finanzerin. Bei mir müssen Sie immer klare Zahlen nennen“, hatte die Senatorin im Sommer etwa gegenüber Vertreter:innen eines Reinickendorfer Sportvereins ihren Politikansatz erklärt.
Was die aktuelle Personalrochade in ihrem Haus betrifft, gab sich Spranger auch am Donnerstag weiterhin zugeknöpft. „Selbstverständlich werde ich darüber hier nicht reden“, sagte sie im Abgeordnetenhaus zum Rauswurf ihrer Staatssekretärin.
Immerhin lieferte die Senatorin an einem späteren Punkt der Parlamentsdebatte eine interessante Selbsteinschätzung. Gefragt, ob sie denn einen Plan habe, sagte Iris Spranger über Iris Spranger: „Frau Spranger hat immer einen Plan.“
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen